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Die Fähigkeit großer Sprachmodelle (LLMs), immense Textmengen zu verarbeiten und kohärente Antworten zu generieren, hat in den letzten Jahren beeindruckende Fortschritte gemacht. Doch trotz dieser Fortschritte offenbaren sich bei komplexen logischen Schlussfolgerungen und der konsistenten Integration von Fakten oft noch Herausforderungen. Die Forschung arbeitet intensiv daran, diese "Denkprozesse" zu optimieren und die Modelle nicht nur kontextsensibler, sondern auch logisch stringenter zu gestalten. Eine bemerkenswerte Entwicklung in diesem Bereich ist der Ansatz "ToTAL", der von Amazon und KAIST vorgestellt wurde und sich auf die Strukturierung von Beweisen durch wiederverwendbare "Gedanken-Templates" konzentriert.
LLMs sind mittlerweile in der Lage, riesige Kontexte zu verarbeiten. Diese Fähigkeit ist entscheidend für das Verständnis und die Generierung relevanter Inhalte. Die bloße Verarbeitung großer Datenmengen garantiert jedoch nicht zwangsläufig eine präzise und logisch konsistente Schlussfolgerung. Oftmals fällt es den Modellen schwer, über mehrere Schritte hinweg eine logische Kette aufzubauen und dabei widerspruchsfreie, faktengestützte Argumente zu liefern. Dies wird besonders deutlich bei Aufgaben, die tiefgehendes logisches Denken erfordern, wie etwa mathematische Probleme, komplexe Programmieraufgaben oder mehrstufige Argumentationen.
Die Gründe für diese Schwierigkeiten sind vielfältig. Sie reichen von der inhärenten Komplexität der Aufgaben selbst bis hin zu den architektonischen Beschränkungen der Modelle, die zwar Muster erkennen und generieren können, aber nicht immer über ein echtes "Verständnis" im menschlichen Sinne verfügen. Die Forschung versucht daher, explizite Mechanismen zu entwickeln, die LLMs dabei unterstützen, ihre internen Denkprozesse zu strukturieren und zu verbessern.
Ein vielversprechender Ansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist das von Amazon und KAIST entwickelte ToTAL-Framework (Template-Oriented Reasoning Towards General Tasks). ToTAL zielt darauf ab, die Denkprozesse von LLMs zu formalisieren und zu steuern, indem es wiederverwendbare "Gedanken-Templates" einführt. Diese Templates dienen als Gerüst, das die Evidenz strukturiert und die Modelle durch mehrstufige Schlussfolgerungen führt, die auf faktischen Dokumenten basieren.
Im Kern ermöglicht ToTAL den LLMs, ihre Argumentation in kleinere, handhabbare Schritte zu zerlegen. Anstatt eine direkte Antwort zu generieren, werden die Modelle angeleitet, eine Reihe von Zwischenschritten zu formulieren, die auf vordefinierten logischen Strukturen basieren. Diese "Gedanken-Templates" können beispielsweise Anweisungen enthalten, wie Beweise gesammelt, Hypothesen aufgestellt oder Schlussfolgerungen abgeleitet werden sollen. Durch die Anwendung dieser Templates können die Modelle:
- Relevante Informationen aus umfangreichen Dokumenten effektiver extrahieren. - Eine klare, nachvollziehbare Argumentationskette aufbauen. - Fehler in früheren Schritten identifizieren und korrigieren. - Konsistentere und faktisch genauere Antworten liefern.Dieser Ansatz ist besonders vorteilhaft, da er nicht nur die Genauigkeit der Ergebnisse verbessert, sondern auch die Interpretierbarkeit der Modellentscheidungen erhöht. Für B2B-Anwendungen, bei denen Transparenz und Verlässlichkeit von entscheidender Bedeutung sind, stellt dies einen erheblichen Mehrwert dar.
Parallel zur Entwicklung von Frameworks wie ToTAL konzentriert sich ein großer Teil der aktuellen Forschung auf die "Inference-Time Compute Scaling"-Methode. Hierbei geht es darum, die Denkfähigkeiten von LLMs während der Inferenz – also der Generierung von Antworten – zu verbessern, ohne die zugrunde liegenden Modellgewichte zu verändern. Die Grundidee ist, den Modellen mehr "Denkzeit" oder Rechenressourcen zur Verfügung zu stellen, ähnlich wie ein Mensch bessere Antworten gibt, wenn er länger nachdenken kann.
Die Forschung unterscheidet im Wesentlichen vier Hauptkategorien zur Verbesserung der Denkfähigkeiten von LLMs:
1. Inference-Time Compute Scaling: Methoden, die die Denkfähigkeiten des Modells zur Inferenzzeit verbessern, ohne das zugrunde liegende Modell zu trainieren oder zu modifizieren. Hierbei wird ein erhöhter Rechenaufwand gegen eine verbesserte Leistung eingetauscht, z.B. durch Chain-of-Thought-Reasoning oder spezielle Sampling-Verfahren.
2. Reines Reinforcement Learning (RL): Dieser Ansatz konzentriert sich ausschließlich auf RL, um Denkfähigkeiten zu entwickeln oder zu verbessern. Modelle werden mit verifizierbaren Belohnungssignalen aus Bereichen wie Mathematik oder Programmierung trainiert.
3. Reinforcement Learning und Supervised Fine-Tuning (SFT): Ein Hybridansatz, der RL mit SFT kombiniert, um stabilere und besser verallgemeinerbare Verbesserungen zu erzielen. Das Modell wird zunächst mit SFT auf hochwertigen Anweisungsdaten trainiert und dann mittels RL weiter verfeinert.
4. Supervised Fine-Tuning und Model Distillation: Hierbei werden die Denkfähigkeiten eines Modells durch das Fein-Tuning auf hochwertigen, gelabelten Datensätzen (SFT) verbessert. Wird der Datensatz von einem größeren LLM generiert, spricht man auch von "Knowledge Distillation".
Dieser Artikel konzentriert sich auf die erste Kategorie, die Inference-Time Compute Scaling, da sie die Möglichkeit bietet, bestehende LLMs ohne aufwändiges erneutes Training zu optimieren.
Die jüngsten Forschungen in diesem Bereich haben eine Vielzahl innovativer Techniken hervorgebracht:
Ein interessanter Ansatz sind die sogenannten "Wait"-Tokens, die als moderne Version der "Think step by step"-Prompt-Modifikation betrachtet werden können. Durch das Einfügen dieser Tokens in den Prompt wird das Modell dazu angeregt, seine Denkprozesse zu verlängern und detailliertere Zwischenschritte zu generieren. Obwohl dieser Ansatz ein anfängliches Supervised Fine-Tuning (SFT) erfordert, liegt der Fokus auf der aktiven Steuerung des Denkverhaltens zur Inferenzzeit. Experimente zeigen, dass diese budgetgesteuerte Methode effektiver sein kann als andere Inferenz-Skalierungstechniken wie Mehrheitsabstimmung.
TPO ist ein iterativer Prozess, der die Ausgaben von LLMs während der Inferenz an menschliche Präferenzen anpasst, ohne die zugrunde liegenden Modellgewichte zu verändern. In jeder Iteration generiert das Modell eine Antwort, bewertet sie anhand eines Präferenzmodells, generiert Feedback und überarbeitet die Antwort basierend auf diesem Feedback. Dieser iterative Ansatz ermöglicht es dem Modell, seine ursprünglichen Antworten zu verfeinern und sich besser an die gewünschten menschlichen Präferenzen anzupassen.
Diese Forschung befasst sich mit dem Phänomen des "Underthinking", bei dem LLMs häufig zwischen verschiedenen Denkpfaden wechseln, anstatt vielversprechende Pfade vollständig zu verfolgen, was die Problemlösungsgenauigkeit mindert. Die Methode "Thought Switching Penalty" (TIP) modifiziert die Logits von Gedankenwechsel-Tokens, um vorzeitige Übergänge zwischen Denkpfaden zu verhindern. Dieser Ansatz erfordert kein Fein-Tuning des Modells und verbessert die Genauigkeit über mehrere anspruchsvolle Datensätze hinweg.
Diese Studie zeigt, dass eine Erhöhung des Inference-Time Compute in vielen Fällen die Robustheit von LLMs gegenüber adversariellen Angriffen verbessert. Dies geschieht, indem die Rate erfolgreicher Angriffe reduziert wird. Im Gegensatz zu adversariellem Training erfordert diese Methode kein spezielles Training oder Vorwissen über spezifische Angriffsarten. Es gibt jedoch Ausnahmen, und neue Angriffsstrategien können die Verbesserungen reduzieren. Dies deutet darauf hin, dass Inference-Time Scaling ein wirksamer, aber kein vollständiger Schutz gegen Angriffe ist.
CoAT kombiniert die klassische Monte Carlo Tree Search mit einem "assoziativen Gedächtnis", das als Wissensbasis des LLM während der Erkundung von Denkpfaden dient. Dieses assoziative Gedächtnis erleichtert es dem LLM, frühere Denkpfade zu berücksichtigen und dynamisch Informationen während der Antwortgenerierung zu nutzen.
Dieser Ansatz schlägt einen Selbst-Backtracking-Mechanismus vor, der es LLMs ermöglicht, ihr Denken zu verbessern, indem sie lernen, wann und wo sie während des Trainings und der Inferenz zurückverfolgen müssen. Das Training beinhaltet das Erkennen und Korrigieren suboptimaler Denkpfade. Das Besondere ist, dass diese Exploration keine externen Belohnungsmodelle erfordert.
Anstatt das Denken durch die Generierung weiterer Tokens zu verbessern, schlagen die Forscher ein Modell vor, das Inference-Time Compute durch Iteration über einen rekurrenten Tiefenblock im latenten Raum skaliert. Dieser Block funktioniert wie ein verborgener Zustand in RNNs und ermöglicht es dem Modell, sein Denken zu verfeinern, ohne längere Token-Ausgaben zu erfordern. Ein Nachteil ist jedoch das Fehlen expliziter Denkschritte, die für die menschliche Interpretierbarkeit nützlich wären.
Diese Studie analysiert systematisch, wie Inference-Time Compute Scaling mit Prozess-Belohnungsmodellen (PRMs) und der Aufgabenschwierigkeit interagiert. Die Forscher entwickeln eine rechenoptimale Skalierungsstrategie, die sich an die Wahl des PRM, des Policy-Modells und der Aufgabenkomplexität anpasst. Die Ergebnisse zeigen, dass ein 1-Milliarde-Parameter-Modell mit der richtigen Inference-Time Scaling-Strategie ein 405-Milliarden-Parameter-Llama-3-Modell, das keine Inference-Time Scaling verwendet, übertreffen kann. Dies unterstreicht, wie Inference-Time Scaling die Leistung von LLMs erheblich verbessern kann, indem selbst kleine Modelle größere Modelle übertreffen.
Diese Arbeit untersucht, wie LLMs während der Inferenzzeit aus ihren Fehlern lernen können, ohne fehlgeschlagene Versuche im Prompt speichern zu müssen. Anstatt frühere Versuche zum Kontext hinzuzufügen oder neue Antworten zu generieren, aktualisiert dieser Ansatz die Modellgewichte zur Inferenzzeit. Die Autoren stellen OpTune vor, einen kleinen, trainierbaren Optimierer, der die Modellgewichte basierend auf Fehlern in einem früheren Versuch aktualisiert.
Diese Studie bewertet verschiedene Inference-Time Compute Scaling-Techniken für Denk- und Planungsaufgaben und analysiert deren Kompromisse zwischen Rechenkosten und Leistung. Die Autoren bewerten Techniken wie Chain-of-Thought, Tree-of-Thought und Reasoning as Planning über elf Aufgabenbereiche hinweg. Das Hauptergebnis ist, dass keine einzelne Technik durchweg besser ist als andere über alle Aufgaben hinweg.
Der ITT weist während der Inferenz dynamisch mehr Rechenleistung zu. Anstatt eine feste Tiefe für alle Tokens zu verwenden, wie bei Standard-Transformer-basierten LLMs, verwendet ITT Adaptive Token Routing, um schwierigeren Tokens mehr Rechenleistung zuzuweisen. Diese schwierigen Tokens durchlaufen dieselbe Schicht mehrmals, um zusätzliche Verarbeitung zu erhalten, was das Inference-Compute-Budget für diese Tokens erhöht.
S* ist eine Test-Time Compute Scaling-Methode, die speziell für die Code-Generierung entwickelt wurde und sowohl die parallele Skalierung (Generierung mehrerer Lösungen) als auch die sequentielle Skalierung (iteratives Debugging) verbessert. Der Ansatz arbeitet in zwei Phasen: Generierung (Modell generiert mehrere Code-Lösungen und verfeinert sie iterativ anhand von Ausführungsergebnissen und Testfällen) und Auswahl (Modell wählt die beste Lösung aus, indem es adaptive Eingabesynthese verwendet, um Unterschiede zwischen Lösungen aufzudecken).
CoD ist eine Prompting-Strategie, die die Ausführlichkeit reduziert, indem sie minimale, aber informative Zwischenschritte generiert. Während Reasoning-LLMs oft ausführliche Schritt-für-Schritt-Erklärungen generieren, verlassen sich Menschen typischerweise auf prägnante Entwürfe. CoD ist fast so prägnant wie Standard-Prompting, aber so genau wie Chain of Thought (CoT) Prompting. Dies kann die Generierung beschleunigen und die Genauigkeit von CoT beibehalten, wenn ausführliche Zwischenschritte nicht benötigt werden.
Viele Techniken zur Skalierung des Inferenz-Time Reasoning basieren auf Aufgaben mit überprüfbaren Antworten. Um diese Einschränkung zu beheben, entwickeln die Forscher ein System, bei dem ein Modell eine erste Antwort generiert, ein anderes Feedback gibt ("Feedback-Modell") und ein drittes die Antwort basierend auf diesem Feedback verfeinert ("Edit-Modell"). Diese spezialisierten Feedback- und Edit-Modelle werden mit einem großen Datensatz menschlich annotierter Antworten und Feedbacks trainiert und helfen, Antworten durch besseres Feedback und effektivere Bearbeitungen während der Inferenzzeit zu verbessern.
Inference-Time Compute Scaling hat sich zu einem der wichtigsten Forschungsbereiche entwickelt, um die Denkfähigkeiten großer Sprachmodelle zu verbessern, ohne die Modellgewichte ändern zu müssen. Die Bandbreite der Techniken reicht von einfachen token-basierten Interventionen wie "Wait"-Tokens bis hin zu ausgeklügelten Such- und Optimierungsstrategien wie Test-Time Preference Optimization und Chain-of-Associated-Thoughts.
Ein wiederkehrendes Thema ist, dass eine Erhöhung der Rechenleistung zur Inferenzzeit selbst relativ kleinen Modellen erhebliche Verbesserungen ermöglicht. Dies deutet darauf hin, dass Inferenzstrategien dazu beitragen können, die Leistungslücke zwischen kleineren, kostengünstigeren Modellen und ihren größeren Pendants zu schließen.
Es ist jedoch zu beachten, dass Inference-Time Scaling die Inferenzkosten erhöht. Die Entscheidung, ob ein kleines Modell mit erheblicher Inferenzskalierung oder ein größeres Modell mit weniger oder keiner Inferenzskalierung verwendet werden soll, muss auf einer sorgfältigen Kosten-Nutzen-Analyse basieren. Ein Modell wie o1, das stark auf Inference-Time Scaling setzt, kann beispielsweise immer noch kostengünstiger sein als ein größeres GPT-4.5-Modell, das möglicherweise keine solche Skalierung verwendet.
Inference-Time Compute Scaling ist keine Patentlösung. Die Wirksamkeit der Methoden hängt von der jeweiligen Aufgabe und deren Schwierigkeitsgrad ab. Es gibt keine einzelne Technik, die in allen Szenarien die beste Leistung liefert. Darüber hinaus gehen viele dieser Ansätze mit einer erhöhten Antwortlatenz einher, was für einige Benutzer störend sein kann.
Der Trend geht klar in Richtung "Denken auf Abruf" (Thinking on Demand). LLM-Anbieter beginnen, Benutzern die Möglichkeit zu geben, Denkfunktionen bei Bedarf zu aktivieren oder zu deaktivieren. Dies deutet darauf hin, dass das logische Denken in LLMs bald nicht mehr als optionale oder spezielle Funktion, sondern als Standardfunktion betrachtet werden wird. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung von LLMs im Jahr 2025.
Die zukünftige Forschung wird sich voraussichtlich auf zwei Hauptbereiche konzentrieren: die Entwicklung der leistungsfähigsten Modelle zur Spitzenleistung in Benchmarks und die Abwägung von Kosten- und Leistungsaspekten über verschiedene Denkaufgaben hinweg. Die Möglichkeit, Inference-Time Compute Scaling auf bestehende LLMs anzuwenden, um sie für spezifische Aufgaben zu verbessern, macht diese Methode zu einem wertvollen Werkzeug in der kontinuierlichen Evolution der KI.
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