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Die Erforschung des Mars schreitet stetig voran, und neue technologische Ansätze ermöglichen immer präzisere Einblicke in die komplexen Prozesse unseres Nachbarplaneten. Aktuelle Forschungsergebnisse, die unter der Leitung der Universität Bern in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entstanden sind, offenbaren eine bisher unterschätzte Dynamik der Marsatmosphäre. Mithilfe fortschrittlicher Künstlicher Intelligenz (KI) wurden Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde nachgewiesen, was weitreichende Implikationen für zukünftige Marsmissionen haben könnte.
Die Grundlage dieser Erkenntnisse bildet eine umfassende Analyse von rund 50.000 Satellitenbildern, die von den Esa-Missionen Mars Express und ExoMars Trace Gas Orbiter stammen. Ein speziell entwickeltes Deep-Learning-Modell wurde eingesetzt, um diese enorme Datenmenge zu sichten und relevante Phänomene zu identifizieren. Der Fokus der Untersuchung lag auf sogenannten Staubteufeln – wirbelnden Säulen aus Staub und Gas, die über die Marsoberfläche ziehen und auf den Aufnahmen als deutliche Spuren sichtbar sind. Aus etwa 300 dieser Stereobilder konnten die Forschenden detaillierte Informationen über die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit der Staubteufel ableiten.
Die Kombination von Daten der High Resolution Stereo Camera (HRSC) des Mars Express und des Colour and Stereo Surface Imaging System (CaSSIS) des ExoMars Trace Gas Orbiters ermöglichte eine präzise Vermessung dieser atmosphärischen Wirbel. Die KI war in der Lage, die Staubteufel automatisch zu erkennen und deren Bewegungsmuster zu analysieren, was zu dem Ergebnis führte, dass die Winde auf dem Mars deutlich schneller sind, als bisherige Modelle und Oberflächenmessungen nahelegten. Frühere Messungen, insbesondere durch Rover, zeigten Windgeschwindigkeiten, die größtenteils unter 50 km/h blieben und selten 100 km/h überschritten. Die neue Studie legt jedoch nahe, dass Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h keine Seltenheit sind.
Die Bedeutung dieser Staubteufel reicht über die reine Indikation von Windgeschwindigkeiten hinaus. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Marsklima. Durch das Aufwirbeln und den Transport feiner Staubpartikel in die Atmosphäre beeinflussen sie die Art und Weise, wie Sonnenlicht reflektiert und gespeichert wird. Dieser Prozess wirkt sich direkt auf die Temperatur und das Wetter auf dem Roten Planeten aus. Die Erkenntnis, dass stärkere Winde einen größeren Anteil am Staubauftrieb haben, als zuvor angenommen, liefert wichtige neue Parameter für die Verfeinerung von Mars-Klimamodellen.
Neben den Staubteufeln selbst wurde auch die Turbulenz und Wellenaktivität in den Windgeschwindigkeiten als maßgeblicher Faktor für die extremsten Windereignisse im Jezero-Krater identifiziert. Messungen des Mars 2020 Perseverance Rovers zeigten, dass die durchschnittlichen Winde im Jezero-Krater ruhiger waren als an anderen Landestellen, die extremen Spitzenwerte jedoch durch plötzliche Turbulenzen und konvektive Wirbel verursacht wurden. Diese transienten, starken Windereignisse, die Windgeschwindigkeiten von über 10-15 m/s erreichen können, sind für die äolische Aktivität von Bedeutung und können die Instrumente von Sonden beeinträchtigen.
Die gewonnenen Daten sind für die Planung und Durchführung zukünftiger Marsmissionen von großer Tragweite. Ein besseres Verständnis der Windverhältnisse ist essenziell, um sichere Landeplätze zu identifizieren und die Haltbarkeit technischer Systeme zu gewährleisten. Beispielsweise können Solarmodule, die für die Energieversorgung von Rovern und Landern unerlässlich sind, durch starken Staubflug erheblich beeinträchtigt werden. Die neuen Erkenntnisse zur Winddynamik ermöglichen es, die Marsatmosphäre und die damit verbundenen Oberflächenprozesse präziser zu modellieren. Dies hilft, Risiken besser einzuschätzen und technische Systeme entsprechend anzupassen und zu schützen.
Die europäische Weltraumorganisation ESA leistet mit ihren Missionen Mars Express (seit 2003) und ExoMars Trace Gas Orbiter (seit 2016) seit Jahren einen wichtigen Beitrag zur Marsforschung. Die kontinuierliche Bereitstellung hochauflösender Bilder und Daten durch diese Sonden ist entscheidend für die detaillierte Erfassung von Staubaktivität und die Schaffung eines immer umfassenderen Bildes des Roten Planeten. Die Studie verdeutlicht, dass die Marsatmosphäre dynamischer und stürmischer ist, als bisher angenommen, was zukünftige Missionen vor größere Herausforderungen stellen könnte, aber auch neue Möglichkeiten zur Anpassung und Optimierung bietet.
Die Forschungsergebnisse zeigen auch, dass die Windgeschwindigkeiten auf dem Mars deutliche tageszeitliche und saisonale Schwankungen aufweisen. Die höchsten durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten wurden nachmittags gemessen, während die nächtlichen Winde in der Regel ruhiger waren. Diese Variabilität ist auf komplexe Wechselwirkungen zwischen regionalen und lokalen Strömungsmustern zurückzuführen. Die Detektion einer Staubwolke, die sich über den Mars 2020 Rover bewegte und nicht direkt mit konvektiven Wirbeln in Verbindung stand, deutet zudem auf weitere Mechanismen des Staubtransports hin, die noch genauer untersucht werden müssen.
Die Beschädigung von Instrumenten, wie beispielsweise des Wind Sensors (WS) des Perseverance Rovers durch umherfliegende Trümmer und Staub, unterstreicht die Notwendigkeit, die atmosphärischen Bedingungen genau zu verstehen. Zukünftige Forschungen werden darauf abzielen, die Beobachtungen von Staubteufeln weiter zu intensivieren und die gewonnenen Daten durch gezielte, koordinierte Beobachtungen zu ergänzen. Dies soll langfristig dazu beitragen, die Planung von Marsmissionen effizienter und sicherer zu gestalten und ein detaillierteres Verständnis der äolischen Prozesse auf dem Mars zu erlangen.
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