Aktuelle Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz: Metas SAM, Anthropic und OpenAI vs. New York Times
Meta stellt neue KI-Tools vor
Meta hat kürzlich im Rahmen seines AI Studios neue KI-Tools vorgestellt, die den Nutzern eine Vielzahl von Möglichkeiten bieten. Besonders hervorzuheben sind hierbei die persönlichen KI-Charaktere und das neue Videobearbeitungs-Tool SAM 2. Mit den KI-Charakteren können Influencer und bekannte Persönlichkeiten eigene Chatbots erstellen, die in ihrem Stil antworten. Diese sollen es erleichtern, auf Fragen der Community zu reagieren, was bisher oft menschliche Assistenten übernehmen. Die Chatbots basieren auf Metas aktuellem großen Sprachmodell Llama 3.1 und können auch von anderen Nutzern frei verwendet werden.
Ein weiteres Highlight ist SAM 2, ein KI-Modell zur Videobearbeitung. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der nur Bilder bearbeiten konnte, ist SAM 2 in der Lage, einzelne Objekte in Videos zu identifizieren und zu bearbeiten. Dies eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten in Bereichen wie Mixed-Reality und autonomen Fahren.
Anthropic in der Kritik wegen Daten-Scraping
Das KI-Startup Anthropic steht derzeit in der Kritik, Daten von Websites in aggressiver Weise zu scrapen und möglicherweise gegen Nutzungsbedingungen zu verstoßen. Laut einem Bericht der Financial Times hat das Unternehmen innerhalb von vier Stunden 3,5 Millionen Besuche auf der Jobbörse Freelancer.com getätigt, was den CEO Matt Barrie dazu zwang, den Verkehr von Anthropics IP-Adressen zu blockieren. Auch andere Unternehmen wie iFixit.com berichten von ähnlichen Vorfällen.
Das Scraping von Daten hat im Zuge des KI-Wettrüstens stark zugenommen, da KI-Unternehmen immer leistungsfähigere Sprachmodelle benötigen. Dies wirft Fragen zu Urheberrecht und der Nutzung von Daten fürs KI-Training auf. Einige Unternehmen haben bereits Maßnahmen ergriffen, um sich zu schützen, wie zum Beispiel das Aussperren von Webcrawlern oder Lizenzvereinbarungen.
OpenAI vs. New York Times: Rechtsstreit um Urheberrecht
Im Rechtsstreit zwischen der New York Times und OpenAI geht es um mögliche Urheberrechtsverletzungen. Die New York Times hat Klage eingereicht, nachdem sie nachweisen konnte, dass ChatGPT Inhalte der Zeitung teilweise wörtlich wiedergab. OpenAI fordert nun Zugang zu internen Recherchematerialien der Zeitung, um die urheberrechtliche Zulässigkeit zu beurteilen. Die New York Times sieht darin einen Einschüchterungsversuch und eine Gefährdung etablierter Rechte an geistigem Eigentum.
KI-Modelle und ihre Grenzen
Forscher der Zhejiang Universität haben herausgefunden, dass multimodale KI-Sprachmodelle wie GPT-4o und Claude 3.5 Sonnet bei der Verarbeitung abstrakter Bilder noch erhebliche Defizite aufweisen. Die Genauigkeit dieser Modelle liegt im Durchschnitt nur bei etwa 60 Prozent, deutlich unter der menschlichen Leistung. Besonders schlecht schnitten quelloffene Modelle im Vergleich zu proprietären Systemen ab. Die Forschenden sehen eine starke Einschränkung in der geringen Auflösung des visuellen Encoders der Modelle und wollen diese in Zukunft erhöhen.
Romantische KI-Chatbots: Chancen und Risiken
Romantische KI-Begleiter wie myanima.ai, Eva AI, Nomi.AI und Replika erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie bieten Nutzern personalisierte Interaktionen und emotionale Unterstützung, die menschlichen Beziehungen ähneln können. Dies ist besonders attraktiv für Menschen, die mit Einsamkeit oder Intimitätsproblemen kämpfen. Allerdings warnen Experten vor möglichen negativen Auswirkungen auf die sozialen Fähigkeiten und die emotionale Unabhängigkeit der Nutzer. Zudem gibt es erhebliche Datenschutzprobleme bei vielen dieser Apps.
Spot: Der Roboterhund als Unkrautvernichter
Ein Forscherteam der Texas A&M University und der Mohamed Bin Zayed University of Artificial Intelligence hat in Zusammenarbeit mit Boston Dynamics den Roboterhund Spot so ausgestattet, dass er Unkraut erkennen und temporär mit einem Schneidbrenner am Wachstum hindern kann. Spot wurde auf Agrarflächen trainiert, Nutzpflanzen und Unkräuter zu unterscheiden. Bei Tests konnte der Roboter 76 Prozent der Unkräuter korrekt erkennen und durch kurzes Erhitzen im Zentrum für mehrere Wochen am Wachstum hindern. Eine vollständige Vernichtung wäre zu gasintensiv.
Fazit: Die Zukunft der KI
Die aktuellen Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz zeigen ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten und Herausforderungen. Während Unternehmen wie Meta und Anthropic neue Wege beschreiten, um die Fähigkeiten ihrer Modelle zu erweitern, stehen sie auch vor rechtlichen und ethischen Fragen. Die Interaktion mit KI, sei es in Form von persönlichen Assistenten oder romantischen Begleitern, bringt sowohl Chancen als auch Risiken mit sich. Ein gut regulierter und ethisch fundierter Ansatz ist entscheidend, um die positiven Aspekte der KI-Technologie zu maximieren und potenzielle negative Auswirkungen zu minimieren.
Bibliography:
- Heise.de: KI-Update kompakt: Metas SAM, Anthropic, OpenAI vs NYT, romantische Chatbots
- Financial Times
- New York Times
- FAZ.net
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