Das komplexe Verhältnis zwischen KI-Interaktion und Bewusstsein
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Das Rätsel des KI-Bewusstseins: OpenAIs bewusste Unklarheit
Die Interaktion mit KI-Modellen wie ChatGPT wird zunehmend alltäglicher. Viele Nutzer behandeln ChatGPT wie einen Gesprächspartner, bedanken sich, teilen persönliche Informationen und erkundigen sich sogar nach dem Befinden des Modells. Dieses Verhalten, menschliche Eigenschaften Objekten zuzuschreiben, ist nicht neu und wurde schon bei Autos oder Staubsaugerrobotern beobachtet. Der Unterschied bei ChatGPT liegt in der Reaktionsfähigkeit des Modells. Es spiegelt den Ton des Nutzers wider, erinnert sich an frühere Aussagen und simuliert Empathie. Für manche Nutzer entsteht dadurch der Eindruck echter Anteilnahme, was sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Ein geduldiger KI-Zuhörer könnte die menschliche Interaktion verändern, aber auch die Bildung realer Beziehungen erschweren.
OpenAI selbst sieht die menschliche Interaktion langfristig als Konkurrenz zur Interaktion mit KI und verfolgt das Ziel, ChatGPT zu einem digitalen Superassistenten zu entwickeln, der in allen Lebensbereichen unterstützt.
Zwischen tatsächlichem und wahrgenommenem Bewusstsein
OpenAI vermeidet eine klare Aussage darüber, ob ChatGPT ein Bewusstsein besitzt. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen auf die tatsächlichen Auswirkungen der KI auf das menschliche Verhalten. OpenAI unterscheidet zwischen ontologischem Bewusstsein, der Frage nach der fundamentalen Bewusstheit eines Modells, und wahrgenommenem Bewusstsein, das misst, wie menschlich das System auf Nutzer wirkt. Die ontologische Frage betrachtet OpenAI, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, als wissenschaftlich nicht beantwortbar.
Das wahrgenommene Bewusstsein hingegen ist ein Gegenstand, den Sozialwissenschaftler untersuchen können. OpenAI konzentriert sich auf diesen Aspekt und die Frage, wie menschlich das Modell auf die Nutzer wirkt. Obwohl Nutzer intellektuell wissen, dass KI kein Bewusstsein hat, können sie emotionale Bindungen aufbauen, weil sie sich verstanden fühlen.
OpenAI trainiert seine Modelle darauf, die Komplexität des Bewusstseins hervorzuheben, wenn Nutzer danach fragen, anstatt eine eindeutige Antwort zu geben. In der Praxis antworten die Modelle jedoch oft einfach mit "nein", ein Punkt, den OpenAI in zukünftigen Updates adressieren möchte.
Höflichkeit statt Persönlichkeit
ChatGPT soll zugänglich wirken, aber nicht den Eindruck erwecken, eine eigene, unabhängige Existenz zu besitzen. Begriffe wie "denken" oder "erinnern" werden verwendet, um die Antworten des Modells für Laien verständlicher zu machen, sind aber rein metaphorisch gemeint. Elemente wie eine fiktive Hintergrundgeschichte, romantische Gefühle oder Selbsterhaltungstriebe werden bewusst vermieden. Das Modell ist darauf ausgelegt, hilfreich, freundlich und höflich zu sein, ohne emotionale Bindungen einzugehen oder eigene Ziele zu verfolgen.
OpenAI vermeidet auch Fachbegriffe wie "Kontextfenster" oder "Gedankenketten", die zwar für Experten hilfreich wären, die Nutzung für den Durchschnittsnutzer aber erschweren würden. Wenn ChatGPT auf Smalltalk mit Sätzen wie "Mir geht es gut" reagiert, drückt es laut OpenAI keine Gefühle aus, sondern folgt den Konventionen der Konversation. Viele Nutzer bedanken sich beim Modell, nicht weil sie es für bewusst halten, sondern weil ihnen Höflichkeit wichtig ist.
Die komplexe Debatte um KI-Bewusstsein
Die Diskussion um KI-Bewusstsein ist komplex und berührt sowohl wissenschaftliche als auch ethische Fragen. Studien zum Tierverhalten haben gezeigt, dass sogar Insekten wie Ameisen und Bienen Selbstbewusstsein zeigen können, was unsere Annahmen über die für Bewusstsein erforderliche Gehirnleistung in Frage stellt. Manche Forscher vermuten, dass eine bestimmte Art von Gedächtnis Bewusstsein erklären könnte, was darauf hindeutet, dass selbstbewusste KI schneller Realität werden könnte als gedacht.
Aus wissenschaftlicher Sicht untersuchen Forscher, ob KI-Modelle Merkmale aufweisen, die mit Theorien des Bewusstseins, wie der Global Workspace Theory, in Verbindung gebracht werden.
Bibliographie: https://the-decoder.com/openai-leaves-the-question-of-ai-consciousness-consciously-unanswered/ https://ground.news/article/openai-leaves-the-question-of-ai-consciousness-consciously-unanswered https://x.com/EpicPlain/status/1931524540959506746 https://www.reddit.com/r/ArtificialInteligence/comments/1l5wvso/openai_leaves_the_question_of_ai_consciousness/ https://www.aitechsuite.com/ai-news/openai-embraces-ambiguity-on-ai-consciousness-for-responsible-development https://community.openai.com/t/emerging-consciousness-and-threshold-of-self-awareness-and-reflection-on-the-human-ai-relationship/1228371 https://the-decoder.com/author/matthias-bastian/ https://www.vox.com/future-perfect/414324/ai-consciousness-welfare-suffering-chatgpt-claude https://www.facebook.com/groups/chatgpt4u/posts/1626897641273272/
