Der wachsende Schatten der KI: Steigende Elektroschrottmengen durch Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert unseren Alltag und die Wirtschaft. Von der medizinischen Diagnostik bis zur automatisierten Texterstellung durchdringt KI immer mehr Bereiche. Doch dieser technologische Fortschritt wirft auch Schatten voraus: Der Ressourcenhunger von KI-Systemen, insbesondere der Bedarf an leistungsstarker Hardware, führt zu einer beunruhigenden Zunahme von Elektroschrott.
Der Bedarf an Rechenleistung und seine Folgen
Das Training und der Betrieb komplexer KI-Modelle, wie sie beispielsweise bei großen Sprachmodellen wie ChatGPT zum Einsatz kommen, erfordern enorme Rechenleistung. Diese wird in riesigen Rechenzentren bereitgestellt, die mit Servern, Speichermedien und anderer Hardware ausgestattet sind. Diese Komponenten haben eine begrenzte Lebensdauer und müssen regelmäßig ausgetauscht werden, was zu einem stetig wachsenden Berg an Elektroschrott führt.
Eine Studie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Xiamen hat dieses Problem genauer untersucht und verschiedene Szenarien für die zukünftige Entwicklung des KI-bedingten Elektroschrotts entworfen. Die Ergebnisse sind alarmierend: Im schlimmsten Fall könnte die Menge an Elektroschrott, die durch KI-Systeme entsteht, bis 2030 um den Faktor 1000 im Vergleich zu 2023 steigen. Selbst im optimistischsten Szenario ist immer noch mit einer erheblichen Zunahme zu rechnen.
Die Herausforderung der Kreislaufwirtschaft
Die Studie verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft für IT-Hardware zu etablieren. Experten betonen, dass die Wiederverwendung und Aufbereitung von Hardwarekomponenten priorisiert werden sollte, bevor diese dem Recycling zugeführt werden. Auch die Entwicklung energieeffizienterer Hardware und Algorithmen kann dazu beitragen, den Elektroschrottberg zu verkleinern.
Maßnahmen zur Reduzierung des Elektroschrotts
Die Studie nennt verschiedene Maßnahmen, die das Elektroschrottproblem im Zusammenhang mit KI zumindest abschwächen könnten:
- Verlängerung der Nutzungsdauer von Servern und anderer Hardware durch Einsatz für weniger anspruchsvolle Aufgaben.
- Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von einzelnen Hardwaremodulen wie Prozessoren und Speichermedien.
- Entwicklung effizienterer Algorithmen, die mit weniger Rechenleistung auskommen.
- Einsatz energieeffizienterer Chips.
Das Bewusstsein schärfen
Es ist wichtig, das öffentliche Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen KI-Anwendungen und dem Ressourcenverbrauch in Rechenzentren zu stärken. Nur so kann der Druck auf die Hersteller und Betreiber von KI-Systemen erhöht werden, nachhaltigere Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Mindverse, als deutscher Anbieter von KI-Lösungen, sieht sich in der Verantwortung, Innovation und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen und aktiv an der Entwicklung ressourcenschonender KI-Technologien mitzuwirken.
Bibliographie
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https://www.lessentiel.lu/de/story/chatgpt-und-co-ki-koennte-eine-weitere-belastung-fuer-umwelt-werden-103210447
https://www.weltderphysik.de/gebiet/technik/nachrichten/2024/ki-mehr-elektroschrott-wegen-kuenstlicher-intelligenz/
https://www.handelsmeldungen.de/article/studie-wie-ki-fuer-deutlich-mehr-elektroschrott-sorgen-koennte-und-wie-sich-das-verhindern-liesse-01JBBK7PX8DHHNK1G2NGAFJWVE
https://www.radiobeo.ch/raw_feed/ki-wird-in-immer-mehr-bereichen-genutzt-die-menge-an-elektroschrott-die-durch-die-technik-anfaellt-koennte-bis-2030-um-den-faktor-1000-steigen-ergibt-eine-studie-archivbild/
http://www.erecycling.ch/wissenswertes/wissensblog/SENS-AI.html
https://logistik-heute.de/news/letzte-generation-geldstrafen-fuer-klimaaktivisten-wegen-blockade-stralsund-169381.html