Mit der Einführung von iOS 18.1, iPadOS 18.1 und MacOS Sequoia 15.1 hält Apples lange erwartete künstliche Intelligenz, Apple Intelligence, Einzug auf iPhones, iPads und Macs. Doch der erste Eindruck fällt verhalten aus: Viele der angekündigten Funktionen fehlen, und Siri wirkt trotz neuem Design und verbessertem Sprachverständnis noch nicht wie ein Quantensprung.
Statt wie üblich alle neuen Funktionen gleichzeitig zu veröffentlichen, setzt Apple bei Apple Intelligence auf einen gestaffelten Ansatz. Der Funktionsumfang in iOS 18.1 ist begrenzt und viele der spannendsten Features, wie die ChatGPT-Integration in Siri, werden erst mit kommenden Updates wie iOS 18.2 erwartet.
Zu den aktuell verfügbaren Funktionen gehören:
- "Writing Tools", die beim Umschreiben, Korrekturlesen und Zusammenfassen von Texten unterstützen, allerdings nur bei markiertem Text. - Die Möglichkeit, Texteingaben für Siri zu verwenden, eine Funktion, die bei Alexa und Google Assistant bereits Standard ist. - "Smart Replies" in Nachrichten und Mail, die kurze, KI-generierte Antworten vorschlagen. - Zusammenfassungen von Webseiten und Benachrichtigungen, deren Qualität jedoch noch zu wünschen übrig lässt. - "Clean Up" zum Entfernen von Objekten aus Fotos, eine Funktion, die Google bereits 2021 eingeführt hat. - Echtzeit-Transkription in Telefon-, Notizen- und Sprachmemos-Apps. - Verbesserte Suchfunktion in Apple Fotos, die kontextbezogene Suchanfragen versteht.Viele dieser Funktionen sind nicht neu und werden von der Konkurrenz bereits seit Jahren angeboten. Apples Fokus liegt jedoch auf Datenschutz und Sicherheit, die durch die Verarbeitung der Daten auf dem Gerät oder in der verschlüsselten Apple Private Cloud gewährleistet werden sollen.
Die Enttäuschung über den Funktionsumfang von Apple Intelligence ist verständlich. Insbesondere Siri kann mit der Konkurrenz noch nicht mithalten, da die Integration von ChatGPT und die damit verbundenen Möglichkeiten erst mit iOS 18.2 kommen.
Mit iOS 18.2 soll Siri dann auch den Kontext von Bildschirminhalten verstehen und auf persönliche Daten in E-Mails und Nachrichten zugreifen können, um komplexe Aufgaben zu bewältigen. Weitere spannende Funktionen, die für iOS 18.2 angekündigt sind, sind:
- "Image Playground" zur Generierung von Bildern aus Textbeschreibungen. - "Genmoji" zur Erstellung von eigenen Emojis. - "Visual Intelligence", das Objekte und Umgebungen mithilfe der Kamera erkennt und Kontextinformationen liefert.Obwohl "Visual Intelligence" bereits in der Beta-Version von iOS 18.2 verfügbar ist, erinnert die Funktion stark an Google Lens, das bereits seit sieben Jahren auf dem Markt ist.
Apple Intelligence ist noch nicht der große Wurf, den sich viele erhofft haben. Der Funktionsumfang ist begrenzt und viele der spannendsten Features lassen noch auf sich warten. Es bleibt abzuwarten, ob Apple mit den kommenden Updates den Anschluss an die Konkurrenz finden und die hohen Erwartungen erfüllen kann. Bis dahin bleibt Apple Intelligence ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch lange kein Grund zur Euphorie.