Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) bringt stetig neue Konzepte und Technologien hervor. Zwei Begriffe, die in diesem Zusammenhang immer häufiger fallen, sind "KI-Agenten" und "Agentische KI". Obwohl beide Begriffe eng miteinander verwandt sind, beschreiben sie unterschiedliche Ausprägungen und Entwicklungsstufen von KI-Systemen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Unterschiede, Anwendungsgebiete und Herausforderungen beider Paradigmen.
KI-Agenten sind modular aufgebaute Systeme, die für die Automatisierung spezifischer Aufgaben entwickelt wurden. Angetrieben von großen Sprachmodellen (LLMs) und großen Bildmodellen (LIMs), können sie beispielsweise Kundensupportanfragen bearbeiten, Termine planen oder Daten zusammenfassen. Sie stellen eine Weiterentwicklung generativer KI dar und zeichnen sich durch die Integration von Tools, ausgefeiltes Prompt-Engineering und verbesserte Schlussfolgerungsfähigkeiten aus. KI-Agenten sind somit spezialisierte Werkzeuge, die in klar definierten Anwendungskontexten eingesetzt werden.
Agentische KI hingegen repräsentiert einen Paradigmenwechsel. Diese Systeme zeichnen sich durch höhere Autonomie, Multi-Agenten-Kollaboration, dynamische Aufgabenzerlegung und persistentes Gedächtnis aus. Sie können komplexe Aufgaben selbstständig in Teilschritte zerlegen, mit anderen Agenten interagieren und aus Erfahrungen lernen. Anwendungsgebiete finden sich beispielsweise in der Forschungsautomatisierung, der Koordination von Robotern oder der medizinischen Entscheidungsfindung. Agentische KI-Systeme sind darauf ausgelegt, in dynamischen und komplexen Umgebungen selbstständig zu agieren und Entscheidungen zu treffen.
Ein Vergleich der beiden Paradigmen zeigt deutliche Unterschiede in Architektur, Funktionsweise, Interaktion und Autonomiegrad. KI-Agenten sind auf spezifische Aufgaben beschränkt und folgen vordefinierten Regeln. Agentische KI-Systeme hingegen können eigenständig Ziele definieren, Strategien entwickeln und ihre Aktionen an veränderte Bedingungen anpassen. Die Interaktion mit KI-Agenten erfolgt in der Regel über direkte Anweisungen, während Agentische KI-Systeme autonom mit ihrer Umgebung und anderen Agenten interagieren.
Beide Paradigmen stehen vor spezifischen Herausforderungen. KI-Agenten können anfällig für Halluzinationen, also die Generierung falscher oder irreführender Informationen, und Brüchigkeit, d.h. Versagen bei unerwarteten Eingaben, sein. Agentische KI hingegen birgt das Risiko emergenten Verhaltens, also unvorhergesehenen Aktionen und Interaktionen, sowie Koordinationsfehlern im Zusammenspiel mehrerer Agenten. Lösungsansätze umfassen ReAct-Schleifen, Retrieval Augmented Generation (RAG), Orchestrierungsebenen und kausale Modellierung.
KI-Agenten und Agentische KI stellen zwei wichtige Entwicklungsrichtungen der Künstlichen Intelligenz dar. KI-Agenten eignen sich für die Automatisierung klar definierter Aufgaben, während Agentische KI das Potenzial hat, komplexe Probleme in dynamischen Umgebungen zu lösen. Das Verständnis der Unterschiede, Herausforderungen und Lösungsansätze ist entscheidend für die Entwicklung robuster, skalierbarer und erklärbarer KI-Systeme.
Bibliographie: - https://arxiv.org/abs/2505.10468 - https://chatpaper.com/chatpaper/es/paper/136879 - https://paperreading.club/page?id=305639 - https://chatpaper.com/chatpaper/?id=2&date=1747324800&page=1 - https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/08874417.2025.2483832?src=exp-la - https://www.digitalocean.com/community/conceptual-articles/rag-ai-agents-agentic-rag-comparative-analysis - https://www.seriousinsights.net/ai-agent-taxonomy/ - https://medium.com/@elisowski/ai-agents-vs-agentic-ai-whats-the-difference-and-why-does-it-matter-03159ee8c2b4 - https://www.researchgate.net/publication/389738694_Artificial_intelligence_agents_and_agentic_workflows_the_new_frontier_of_automation - https://www.researchgate.net/publication/388188752_AGENTIC_AI_A_COMPREHENSIVE_FRAMEWORK_FOR_AUTONOMOUS_DECISION-MAKING_SYSTEMS_IN_ARTIFICIAL_INTELLIGENCE