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Die Integration künstlicher Intelligenz (KI) in kreative Prozesse ist ein Thema, das in der Filmindustrie zunehmend diskutiert wird. Während einige Filmemacher wie Guillermo del Toro die Nutzung von generativer KI kategorisch ablehnen, verfolgen andere, wie der rumänische Regisseur Radu Jude, einen provokativeren Ansatz. Judes neuester Film „Dracula“ ist ein Beispiel dafür, wie KI nicht nur als Werkzeug, sondern auch als integraler Bestandteil einer künstlerischen Aussage dienen kann.
Radu Jude, bekannt für seine oft kontroversen und intellektuell herausfordernden Filme, hat mit „Dracula“ erneut die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Seine früheren Werke, wie „Bad Luck Banging or Loony Porn“ (2021) und „Do Not Expect Too Much From the End of the World“ (2023), setzten sich bereits mit Themen wie digitaler Entfremdung und gesellschaftlicher Heuchelei auseinander. Mit „Dracula“ betritt Jude nun das Terrain der generativen KI, um den Mythos des Vampirs neu zu interpretieren und gleichzeitig die Auswirkungen der Technologie auf Kunst und Gesellschaft zu kommentieren.
Der Film, der fast drei Stunden dauert, ist um die Figur eines Filmemachers (gespielt von Adonis Tanta) aufgebaut, der Schwierigkeiten hat, Ideen für einen Dracula-Film zu finden. In seiner Not wendet er sich an eine KI-Anwendung, die auf der Grundlage seiner Prompts verschiedene Kurzfilme und Vignetten generiert, die den Kern des eigentlichen Films bilden. Diese Segmente reichen von einer pornografischen Theaterproduktion Draculas, die von Touristen gejagt wird, bis hin zu einer Darstellung des Grafen als despotischer Chef eines Tech-Unternehmens. Der Film ist reich an Blut, Gore und expliziter Nacktheit, sowohl animiert als auch real.
Ein zentrales Element in Judes „Dracula“ ist die bewusste Verwendung von KI-generierten Bildern, die als „schleimig“, „pulsierend“ und „hypersexuell“ beschrieben werden. Jude erklärt, dass diese Bilder absichtlich nicht fotorealistisch oder ästhetisch ansprechend gestaltet wurden. Stattdessen suchte er nach einer „digitalen Poesie“ in den Fehlern und dem „schlechten Geschmack“ der KI-Ergebnisse. Dies äußert sich in grotesken Darstellungen, wie Figuren mit drei Händen oder mehreren Köpfen, die bewusst unperfekt und verstörend wirken sollen. Diese Ästhetik dient als satirisches Mittel, um die Grenzen des von KI angestrebten Hyperrealismus zu hinterfragen und eine neue Form des Ausdrucks zu schaffen.
Judes Entscheidung, KI in seinem Film einzusetzen, ist nicht unumstritten. Viele in der Film- und Kreativbranche sehen generative KI als Bedrohung für ihre Berufe und die Kunstform selbst. Jude selbst ist sich dieser Kritik bewusst, betrachtet KI jedoch als ein neues Werkzeug. Er vergleicht die Debatte um KI mit der Einstellung des Komponisten John Cage zu Geräuschen: Für Cage gab es keine schlechten Geräusche, alles konnte Musik sein. In ähnlicher Weise sieht Jude in den „schlechten“ KI-Bildern eine eigene Form von Poesie und eine Möglichkeit, das Leben auf eine neue Weise zu betrachten.
Ein weiterer pragmatischer Grund für den Einsatz von KI war das begrenzte Budget des Films. Durch die Verwendung von KI-generierten Bildern konnten teure Szenen realisiert und die Produktionskosten gesenkt werden. Jude betont, dass die ethischen Fragen rund um KI – von Umweltauswirkungen bis hin zur Nutzung bestehender Inhalte – zwar relevant sind, die Technologie aber existiert und genutzt werden kann oder eben nicht. Für ihn war es eine bewusste Entscheidung, das Risiko einzugehen und die Kritik in Kauf zu nehmen.
Interessanterweise zieht Jude auch eine Parallele zwischen der Funktionsweise von KI und dem Vampirismus, indem er auf eine Zeile aus Marx' Kapital anspielt, die den Kapitalismus mit Vampirismus vergleicht. Er sieht KI als eine Technologie, die kreative Arbeit absorbiert und transformiert, ähnlich einem Vampir, der sich von anderen ernährt. In diesem Kontext wird der Film „Dracula“ selbst zu einer Metapher für KI.
Obwohl Jude KI in „Dracula“ eingesetzt hat, bedeutet dies nicht, dass er die Technologie in jedem seiner zukünftigen Projekte verwenden wird. Er arbeitet derzeit an einem Film ohne KI und schließt die Postproduktion eines Kurzfilms ab, der eine KI-generierte Stimme für Dante-Gedichte nutzt. Seine Haltung ist pragmatisch: Wenn es notwendig ist und der künstlerischen Vision dient, wird er KI einsetzen. Er versteht die Skepsis in Ländern mit etablierten Filmindustrien, in denen hohe finanzielle Einsätze und die Verteidigung von Arbeitsplätzen eine Rolle spielen. In Rumänien, einem Land mit einer kleineren Filmindustrie, sieht er weniger zu verlieren und mehr Raum für Experimente.
Die Auseinandersetzung mit KI in „Dracula“ wirft wichtige Fragen auf, die über die reine Filmproduktion hinausgehen. Es geht um die Definition von Kunst, die Rolle des menschlichen Schöpfers und die ethischen Implikationen einer sich rasant entwickelnden Technologie. Radu Judes Film bietet hierbei eine künstlerische Perspektive, die zum Nachdenken anregt und die Debatte um KI und Kreativität auf eine neue Ebene hebt.
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