Die KI-Suchmaschine Perplexity startet Partnerprogramm und verteilt Werbeeinnahmen
Einleitung
Die KI-Suchmaschine Perplexity sorgt in der Welt der digitalen Medien und Suchtechnologien für Aufsehen. Mit der Einführung eines neuen Partnerprogramms, das es Verlagen ermöglicht, an den Werbeeinnahmen teilzuhaben, setzt Perplexity einen bedeutenden Schritt in Richtung einer faireren und transparenteren Nutzung von Inhalten. Dieses Programm könnte die Art und Weise, wie Suchmaschinen und Verlage miteinander interagieren, grundlegend verändern.
Hintergrund und Motivation
Nach wochenlangen Plagiatsvorwürfen und intensiver Kritik hat Perplexity ein Programm zur Aufteilung der Werbeeinnahmen an Verlage und Plattformen ins Leben gerufen. Zu den ersten prominenten Partnern in Deutschland gehört das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Weitere internationale Partner umfassen renommierte Titel wie Time, Fortune und The Texas Tribune.
Das Partnerprogramm im Detail
Sobald Perplexity die Inhalte eines Partners nutzt, um eine Anfrage zu beantworten, teilt der Anbieter der KI-Antwortmaschine die Werbeeinnahmen mit dem Verlag. Diese Einnahmenteilung stellt einen Paradigmenwechsel in der Suchmaschinenindustrie dar, da traditionelle Suchmaschinen wie Google keine direkte finanzielle Beteiligung der Verlage vorsehen.
Die Partner von Perplexity erhalten zudem ein Jahr lang kostenlosen Zugang zu Unternehmens-Abonnements, Entwickler-Tools inklusive der API, und Zugriff auf Scalepost.ai. Scalepost.ai ist ein Start-up, das solche Partnerschaften überwacht und Einblicke in die Nutzungsfrequenz der Artikel in Suchmaschinen gibt.
Vorteile und Herausforderungen
Perplexity-CEO Aravind Srinivas betont, dass das Programm darauf abzielt, einen skalierbaren und nachhaltigen Weg zur Anreizsetzung für alle Parteien zu schaffen. Die Verlage können von einem zusätzlichen Einkommensstrom profitieren, während Perplexity durch qualitativ hochwertige Inhalte seine Suchergebnisse verbessern kann.
Die genaue Höhe des Anteils, den die Verlage erhalten, bleibt geheim. Dmitry Shevelenko, Chief Business Officer von Perplexity, erklärte, dass alle Vertragspartner den gleichen Anteil bekommen sollen. Derzeit erhalten die Verlage vorübergehend Vorschüsse auf die Einnahmen, da das Werbemodell noch im Aufbau ist.
Reaktionen und Zukunftsperspektiven
Der Spiegel hat bereits betont, dass seine Inhalte nicht für das Training der KI-Modelle von Perplexity verwendet werden. Christoph Zimmer, Leiter Produktentwicklung der Spiegel-Gruppe, sieht in der Zusammenarbeit eine Chance, die Nutzung und Verarbeitung von Informationen durch Künstliche Intelligenz grundlegend zu verändern.
Kritiker warnen jedoch, dass solche Programme die Medienvielfalt gefährden könnten. Da nur ausgewählte Verlage von diesen Partnerschaften profitieren, könnten kleinere und unabhängige Medien benachteiligt werden. Die Gefahr besteht, dass diese Medien vom Markt verschwinden, wenn sie nicht an vergleichbaren Programmen teilnehmen können.
Vergleich zu anderen KI-Suchmaschinen
Auch OpenAI hat mit SearchGPT eine KI-Suchfunktion in ChatGPT integriert, die jedoch keine finanzielle Beteiligung der Verlage vorsieht. Google hingegen argumentiert, dass es durch seine Suchtreffer den Webseiten der Verlage Traffic bringt, wodurch diese wiederum Werbeeinnahmen generieren können.
Schlussfolgerung
Das Partnerprogramm von Perplexity könnte einen bedeutenden Schritt in Richtung einer faireren und transparenteren Nutzung von Inhalten im Internet darstellen. Während die Zusammenarbeit mit großen Verlagen wie Der Spiegel positiv aufgenommen wird, bleibt abzuwarten, wie sich dieses Modell auf die gesamte Medienlandschaft auswirken wird. Es wird entscheidend sein, dass auch kleinere und unabhängige Verlage eine Chance erhalten, von solchen Programmen zu profitieren, um die Medienvielfalt zu erhalten.
Bibliographie
- https://www.heise.de/news/KI-Suche-Perplexity-startet-Partnerprogramm-und-verteilt-Werbeeinnahmen-9819474.html
- https://www.faz.net/pro/d-economy/kuenstliche-intelligenz/spiegel-kooperiert-mit-ki-suchmaschine-perplexity-ai-19889039.html
- https://the-decoder.de/ki-suche-vs-medienvielfalt-perplexity-bezahlt-ausgewaehlte-verlage-fuer-inhalte/
- https://stadt-bremerhaven.de/perplexity-startet-ein-publisher-programm/
- https://www.heise.de/news/Google-KI-erreicht-Silbermedaille-bei-Mathematik-Olympiade-9817190.html
- https://www.afaik.de/perplexity-revenue-share/
- https://digitalhandwerk.rocks/ki-tools-sammlung/
- https://www.apfelpage.de/news/informationen-erfunden-und-abgeschoepft-vorwuerfe-gegen-ki-app-perplexity/
- https://www.reddit.com/r/ChatGPTPro/comments/1aybfk0/is_anyone_really_finding_gpts_useful/?tl=de
- https://www.horizont.net/tech/nachrichten/ki-antwortmaschine-google-challenger-perplexity.ai-provoziert-mit-erster-deutschland-kampagne-220757