Die Anordnung von Bilddaten spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz und Genauigkeit von Vision-Modellen, insbesondere bei der Verwendung von Transformer-Architekturen. Traditionell werden Bilder in einer festgelegten Reihenfolge, beispielsweise zeilenweise (Raster-Scan), verarbeitet. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass die Reihenfolge der Bildausschnitte (Patches) einen erheblichen Einfluss auf die Modellleistung haben kann.
Sequenzmodelle wie Transformer benötigen Eingaben in Form eindimensionaler Sequenzen. In der Bildverarbeitung wird dies üblicherweise durch das Abflachen von Bildern mithilfe einer festen Zeilen-Major-Reihenfolge (Raster-Scan) erreicht. Während vollständige Selbstaufmerksamkeit permutationsäquivariant ist, verlassen sich moderne Langsequenz-Transformer zunehmend auf architektonische Näherungen, die diese Invarianz aufbrechen und eine Empfindlichkeit gegenüber der Patch-Reihenfolge einführen. Studien zeigen, dass die Patch-Reihenfolge die Modellleistung in solchen Szenarien signifikant beeinflusst, wobei einfache Alternativen wie Spalten-Major- oder Hilbert-Kurven bemerkenswerte Genauigkeitsverschiebungen ergeben.
Ein neuartiger Ansatz, bekannt als REOrder, zielt darauf ab, die optimale Reihenfolge der Patches für eine bestimmte Aufgabe zu ermitteln. REOrder ist ein zweistufiges Framework. In der ersten Stufe wird eine informationstheoretische Grundlage geschaffen, indem die Komprimierbarkeit verschiedener Patch-Sequenzen bewertet wird. In der zweiten Stufe wird eine Strategie über Permutationen gelernt, indem eine Plackett-Luce-Strategie mithilfe von REINFORCE optimiert wird. Dieser Ansatz ermöglicht effizientes Lernen in einem kombinatorischen Permutationsraum.
Die Ergebnisse zeigen, dass REOrder die Genauigkeit von Vision-Modellen deutlich verbessern kann. Im Vergleich zur herkömmlichen Zeilen-Major-Reihenfolge wurden Verbesserungen der Top-1-Genauigkeit von bis zu 3,01% auf ImageNet-1K und 13,35% auf Functional Map of the World erzielt. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial der Patch-Reihenfolgeoptimierung für die Verbesserung der Leistung von Vision-Modellen.
Die zunehmende Verwendung von Long-Sequence-Transformern in der Bildverarbeitung hat die Bedeutung der Patch-Reihenfolge hervorgehoben. Während frühere Modelle oft unempfindlich gegenüber der Anordnung der Patches waren, zeigen moderne Architekturen eine deutliche Abhängigkeit von dieser Anordnung. Dies liegt an den verwendeten Approximationen innerhalb der Transformer-Architektur, die die Permutationsäquivarianz beeinträchtigen.
REOrder bietet eine innovative Lösung für dieses Problem. Durch die Kombination von informationstheoretischen Prinzipien und Reinforcement Learning ermöglicht REOrder die effiziente Suche nach optimalen Patch-Reihenfolgen. Die Verwendung einer Plackett-Luce-Strategie in Kombination mit REINFORCE erlaubt die Navigation im komplexen Raum der möglichen Permutationen und die Identifizierung derjenigen Reihenfolge, die die Modellleistung maximiert.
Die Forschungsergebnisse zu REOrder unterstreichen das Potenzial der Patch-Reihenfolgeoptimierung für die Verbesserung von Vision-Modellen. Zukünftige Forschung könnte sich auf die Anwendung dieses Ansatzes auf andere Datensätze und Modellarchitekturen konzentrieren. Darüber hinaus könnten weitere Untersuchungen zur Entwicklung noch effizienterer Algorithmen zur Bestimmung der optimalen Patch-Reihenfolge durchgeführt werden. Die Optimierung der Patch-Reihenfolge stellt einen vielversprechenden Ansatz zur Verbesserung der Genauigkeit und Effizienz von Vision-Modellen dar und könnte zu weiteren Fortschritten in der Bildverarbeitung führen.
Bibliographie Kutscher, D., Chan, D. M., Bai, Y., Darrell, T., & Gupta, R. (2025). REOrdering Patches Improves Vision Models. arXiv preprint arXiv:2505.23751. Luo, Z., Huang, S., Yu, J., Wang, X., & Ma, J. (2024). Learning to Rank Patches for Unbiased Image Redundancy Reduction. In Proceedings of the IEEE/CVF Conference on Computer Vision and Pattern Recognition (pp. 12703-12712).