Wähle deine bevorzugte Option:
für Einzelnutzer
für Teams und Unternehmen

Von der ersten Idee bis zur voll integrierten KI-Lösung – strukturiert, sicher und mit messbarem Erfolg
Wir analysieren Ihre Geschäftsprozesse und identifizieren konkrete Use Cases mit dem höchsten ROI-Potenzial.
✓ Messbare KPIs definiert
Vollständige Datenschutz-Analyse und Implementierung sicherer Datenverarbeitungsprozesse nach EU-Standards.
✓ 100% DSGVO-konform
Maßgeschneiderte Auswahl der optimalen KI-Lösung – von Azure OpenAI bis zu Open-Source-Alternativen.
✓ Beste Lösung für Ihren Fall
Schneller Proof of Concept mit nahtloser Integration in Ihre bestehende IT-Infrastruktur und Workflows.
✓ Ergebnisse in 4-6 Wochen
Unternehmensweiter Rollout mit umfassenden Schulungen für maximale Akzeptanz und Produktivität.
✓ Ihr Team wird KI-fit
Die Entwicklung künstlicher Intelligenz schreitet mit bemerkenswerter Geschwindigkeit voran, insbesondere im Bereich der Large Language Models (LLMs). Während diese Modelle immer leistungsfähiger werden, rückt die Frage nach ihrer Ausrichtung an menschlichen Werten und Absichten zunehmend in den Mittelpunkt. Eine vielversprechende Entwicklung in diesem Kontext ist das Reinforcement Learning mit expliziten menschlichen Werten (RLEV). Dieser Ansatz erweitert das etablierte Reinforcement Learning von menschlichem Feedback (RLHF), indem er die qualitative Bedeutung von Aufgaben in den Vordergrund stellt und somit eine differenziertere Optimierung von KI-Systemen ermöglicht.
Traditionelle Reinforcement Learning-Methoden, wie das Reinforcement Learning mit überprüfbaren Belohnungen (RLVR), konzentrieren sich oft auf binäre Korrektheitsbelohnungen. Dies funktioniert effektiv in objektiven Domänen, wie beispielsweise bei der Lösung mathematischer Probleme, wo eine Antwort entweder richtig oder falsch ist. Jedoch vernachlässigt dieser Ansatz die Tatsache, dass nicht alle Aufgaben die gleiche Relevanz oder den gleichen Wert haben. Eine korrekte, aber irrelevante Antwort kann weniger nützlich sein als eine weniger präzise, aber hochrelevante oder wertvolle Antwort. Hier setzt RLEV an.
RLEV integriert explizite, von Menschen definierte Wertsignale direkt in die Belohnungsfunktion eines LLM. Dies bedeutet, dass menschliche Präferenzen und die relative Bedeutung verschiedener Aspekte einer Aufgabe quantifiziert und dem Modell als Optimierungsziel vorgegeben werden. Durch die Verwendung von Daten im Prüfungsstil mit expliziten Wertelabels übertrifft RLEV konsistent Ansätze, die sich ausschließlich auf Korrektheit konzentrieren, und zwar über verschiedene RL-Algorithmen und Modellgrößen hinweg.
Ein zentrales Ergebnis von RLEV ist die Verbesserung der wertgewichteten Genauigkeit. Dies bedeutet, dass das Modell nicht nur darauf trainiert wird, korrekte Antworten zu geben, sondern auch die Antworten zu priorisieren, die von Menschen als wertvoller erachtet werden. Darüber hinaus lernen RLEV-Modelle eine wertsensitive Terminierungspolitik. Das hat zur Folge, dass das Modell bei Anfragen mit geringem Wert prägnante und knappe Antworten liefert, während es bei Anfragen mit hohem Wert ausführlicher und detaillierter reagiert.
Dieses Verhalten resultiert aus der wertgewichteten Gradientenverstärkung bei End-of-Sequence-Tokenn. Ablationsstudien haben bestätigt, dass dieser Gewinn kausal mit der Wertausrichtung verknüpft ist. Die Robustheit von RLEV gegenüber verrauschten Wertsignalen, wie beispielsweise Schwierigkeitsgrad-basierten Labels, unterstreicht ferner, dass die Optimierung einer expliziten Nutzenfunktion einen praktikablen Weg bietet, LLMs an menschlichen Prioritäten auszurichten.
Um die Bedeutung von RLEV vollständig zu erfassen, ist es hilfreich, die zugrunde liegende Methodik des Reinforcement Learning von menschlichem Feedback (RLHF) zu verstehen. RLHF ist ein maschinelles Lernparadigma, das darauf abzielt, das Verhalten von KI an menschliche Präferenzen und Werte anzupassen. Anstatt eine Belohnungsfunktion manuell zu definieren, die komplexe menschliche Ziele nur unzureichend erfassen kann, nutzt RLHF menschliches Feedback, um der KI direkt beizubringen, was gewünscht ist.
Der moderne RLHF-Trainingsprozess gliedert sich typischerweise in drei Hauptphasen:
Der Prozess beginnt mit einem vortrainierten Modell, meist einem großen neuronalen Netzwerk, das bereits über allgemeine Fähigkeiten im jeweiligen Anwendungsbereich verfügt. Bei LLMs handelt es sich hierbei um Modelle, die auf riesigen Textkorpora durch selbstüberwachtes Lernen (z.B. Vorhersage des nächsten Wortes) trainiert wurden. Dieses Basismodell, wie beispielsweise ein GPT-Modell, kann flüssige Ausgaben erzeugen, ist jedoch noch nicht darauf optimiert, spezifische Anweisungen zu befolgen oder menschliche Präferenzen zu berücksichtigen.
Oft wird ein zusätzlicher Feinabstimmungsschritt (Supervised Fine-Tuning, SFT) durchgeführt, bei dem das Basismodell auf einem kuratierten Datensatz menschlich erstellter Demonstrationen korrekten Verhaltens trainiert wird. Dies schafft eine Ausgangsbasis, die dem gewünschten Verhalten bereits näherkommt und den nachfolgenden RL-Schritt erleichtert.
Die zweite Phase konzentriert sich auf die Entwicklung eines Belohnungsmodells (Reward Model, RM), das menschliche Präferenzen abbildet. Das RM ist typischerweise ein neuronales Netzwerk, das eine Eingabe (z.B. eine Anfrage und eine Antwort) auf einen skalaren Belohnungswert abbildet. Ziel ist es, dass dieser Wert die menschliche Zufriedenheit widerspiegelt: hoch für gute Ergebnisse, niedrig für schlechte.
Die Datenerhebung für das RM erfolgt durch menschliche Annotatoren. Diese erhalten eine Reihe von Anfragen und mehrere vom Modell generierte Antworten. Anstatt absolute Bewertungen abzugeben, werden die Annotatoren gebeten, die Antworten von der besten zur schlechtesten zu ranken. Dies liefert Vergleichsdaten (z.B. „Antwort A ist besser als Antwort B für Anfrage X“). Das Belohnungsmodell wird dann überwacht trainiert, um diese Präferenzen vorherzusagen, typischerweise unter Verwendung eines logistischen paarweisen Verlustes.
Ein wichtiger Aspekt ist, dass das Belohnungsmodell oft von einem vortrainierten Sprachmodell initialisiert wird, um dessen linguistisches Verständnis zu nutzen. Nach dem Training bleibt das Belohnungsmodell fixiert und dient als "menschlicher Stellvertreter", der jede neue Ausgabe des Modells bewertet.
In der letzten Phase wird das KI-Modell (die Politik) mithilfe von Reinforcement Learning feinabgestimmt, wobei das gelernte Belohnungsmodell als Optimierungsziel dient. Hierbei wird das LLM als Agent betrachtet, der in einer Umgebung (Anfragen) Aktionen (Antworten) ausführt. Die Belohnung für eine Episode (eine vollständige Antwort) wird vom Belohnungsmodell am Ende der Sequenz vergeben.
Um zu verhindern, dass die Politik zu stark von ihrem ursprünglichen Verhalten abweicht und möglicherweise Schwachstellen des Belohnungsmodells ausnutzt (Reward Hacking), wird ein Kullback-Leibler (KL)-Divergenz-Strafterm hinzugefügt. Dieser Term reguliert die Abweichung der feinabgestimmten Politik von der ursprünglichen Politik und stellt sicher, dass das Modell kohärente und sinnvolle Ausgaben erzeugt.
Als RL-Algorithmus kommt häufig Proximal Policy Optimization (PPO) zum Einsatz, da er Stabilität und Effizienz bei der Optimierung großer Modelle bietet. Der PPO-Trainingszyklus beinhaltet das Generieren von Ausgaben, das Bewerten dieser Ausgaben durch das Belohnungsmodell und das Aktualisieren der Politikparameter, um die erwartete Belohnung zu maximieren.
Die Wirksamkeit von RLHF zeigt sich in zahlreichen realen Anwendungen, insbesondere bei der Entwicklung von Large Language Models:
Trotz der beeindruckenden Erfolge ist RLHF nicht ohne Herausforderungen:
Die Forschung im Bereich RLHF und KI-Ausrichtung ist dynamisch und vielfältig. Hier sind einige vielversprechende zukünftige Richtungen:
Reinforcement Learning mit expliziten menschlichen Werten (RLEV) und das übergeordnete Reinforcement Learning von menschlichem Feedback (RLHF) haben sich als transformative Methoden zur Ausrichtung von KI-Systemen an menschlichen Zielen erwiesen. Durch die Nutzung menschlicher Urteile als Trainingssignal umgehen diese Ansätze die Notwendigkeit einer expliziten Belohnungsfunktionsgestaltung bei komplexen Aufgaben und haben es KI-Modellen ermöglicht, deutlich hilfreicher, sicherer und besser auf unsere Absichten abgestimmt zu sein.
Die Erfolge von Modellen wie InstructGPT und ChatGPT belegen die Leistungsfähigkeit dieser Methoden, die eine neue Ära der Mensch-KI-Interaktion einleiten. Gleichzeitig sind die Herausforderungen wie Reward Hacking, Bias im Feedback und Skalierbarkeit weiterhin präsent und erfordern kontinuierliche Forschung und Entwicklung.
Die Zukunft der KI-Ausrichtung wird wahrscheinlich eine Kombination aus innovativen Ansätzen sehen, die die Effizienz, Robustheit und Generalisierbarkeit von RLHF verbessern. Dazu gehören die Automatisierung von Feedback durch KI, die Verfeinerung von Belohnungsmodellen, die Vereinfachung des Trainingsprozesses durch Methoden wie DPO und die Integration von Multi-Agenten-Ansätzen. Letztendlich zielt die Forschung darauf ab, KI-Systeme zu schaffen, die nicht nur intelligent sind, sondern auch tief mit menschlichen Werten und Absichten im Einklang stehen.
RLHF ist zwar nicht die endgültige Antwort auf die KI-Ausrichtung, hat aber einen neuen Standard dafür gesetzt, wie Maschinen mit der Subtilität menschlichen Urteilsvermögens ausgestattet werden können. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Bewältigung seiner Grenzen bewegt sich die Forschungsgemeinschaft näher an das Ziel einer KI, die nicht nur das kann, was wir verlangen, sondern auch das tun "will", was wir wirklich beabsichtigen – eine KI, die an unserer Seite steht, geleitet von unserem Feedback und letztendlich von unseren Werten.
Lernen Sie in nur 30 Minuten kennen, wie Ihr Team mit KI mehr erreichen kann – live und persönlich.
🚀 Demo jetzt buchen