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Die Fähigkeit, gedruckten oder handgeschriebenen Text aus Bildern und Dokumenten zu extrahieren und in ein maschinenlesbares Format umzuwandeln, hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Insbesondere der Aufstieg leistungsfähiger Vision-Language-Modelle (VLMs) hat das Feld der Optischen Zeichenerkennung (OCR) revolutioniert. Für Unternehmen, die ihre Dokumentenverarbeitung optimieren möchten, bieten offene OCR-Modelle eine vielversprechende Möglichkeit, Effizienz, Skalierbarkeit und Kostenkontrolle zu verbessern. Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Entwicklungen, entscheidende Kriterien für die Modellauswahl und praktische Implementierungsstrategien.
OCR ist eine der ältesten Herausforderungen in der Computer Vision. Während frühere Ansätze oft auf einfache Texterkennung beschränkt waren und bei komplexen Layouts an ihre Grenzen stießen, hat die jüngste Generation von Modellen die Fähigkeiten der Dokumenten-KI erheblich erweitert. Moderne OCR-Modelle, oft als Fine-Tuning bestehender VLMs entwickelt, können nicht nur Text transkribieren, sondern auch komplexe Elemente wie Tabellen, Diagramme und mathematische Ausdrücke interpretieren. Sie sind in der Lage, Layout-Metadaten zu berücksichtigen, um die Lesereihenfolge und Genauigkeit zu gewährleisten, selbst bei minderwertigen Scans. Darüber hinaus ermöglichen sie Funktionen, die über die reine Textextraktion hinausgehen, wie die Beantwortung von Fragen zu Dokumenten oder die den Abruf relevanter Informationen.
Die Leistungsfähigkeit moderner OCR-Modelle manifestiert sich in verschiedenen Kernbereichen:
Aktuelle Modelle können Texte in verschiedene maschinenlesbare Formate umwandeln. Dies umfasst:
Viele Modelle unterstützen eine Vielzahl von Sprachen, was sie für globale Anwendungen besonders wertvoll macht. Beispielsweise kann PaddleOCR-VL 109 Sprachen verarbeiten, während DeepSeek-OCR fast 100 Sprachen unterstützt.
Neben reinem Text erkennen einige Modelle auch visuelle Elemente:
Einige Modelle sind in der Lage, Bildkoordinaten zu extrahieren und sie entsprechend in den Textfluss einzufügen oder Bildunterschriften zu generieren. Die Art und Weise, wie Tabellen und Diagramme verarbeitet werden, hängt oft vom gewählten Ausgabeformat ab. Einige Modelle konvertieren Diagramme in Markdown-Tabellen oder JSON, während andere sie als Bilder behandeln und mit passenden Beschreibungen versehen.
Die Wahl des richtigen Ausgabeformats ist entscheidend und hängt vom geplanten Einsatzzweck ab:
DocTag: Ein XML-ähnliches Format, das detaillierte Informationen zu Ort, Textformat und Komponenten aufbereitet. Es wird beispielsweise von den offenen Docling-Modellen verwendet und ist ideal für die digitale Rekonstruktion von Dokumenten.
HTML: Ein weit verbreitetes Format, das Struktur- und Hierarchieinformationen gut kodiert und sich ebenfalls für die digitale Rekonstruktion eignet.
Markdown: Das am besten lesbare Format für Menschen, einfacher als HTML, aber weniger ausdrucksstark. Es ist besonders nützlich, wenn die Ausgabe an ein Large Language Model (LLM) oder für Q&A-Anwendungen weitergegeben werden soll, da es der natürlichen Sprache näherkommt.
JSON: Wird häufig zur strukturierten Darstellung von Informationen in Tabellen oder Diagrammen verwendet und ist ideal für die programmatische Weiterverarbeitung, beispielsweise in der Datenanalyse.
Dokumente können komplexe Strukturen aufweisen, wie mehrspaltige Textblöcke oder freistehende Abbildungen. Moderne OCR-Modelle nutzen Layout-Metadaten, oft in Form von Bounding Boxes (Ankerpunkten), um die Lesereihenfolge und Genauigkeit zu gewährleisten und sogenannte "Halluzinationen" zu reduzieren. Dieser Prozess wird auch als "Grounding" oder "Anchoring" bezeichnet.
Einige OCR-Modelle unterstützen prompt-basierte Aufgabenwechsel. So kann beispielsweise granite-docling eine ganze Seite mit dem Prompt "Convert this page to Docling" parsen oder spezifische Anweisungen wie "Convert this formula to LaTeX" für Formeln erhalten. Andere Modelle sind primär für das Parsen ganzer Seiten trainiert und werden durch ein System-Prompt konditioniert.
Der Markt für offene OCR-Modelle ist dynamisch und hat in jüngster Zeit eine Welle neuer Entwicklungen erlebt. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über einige führende Modelle und ihre Eigenschaften:
| Modellname | Ausgabeformate | Funktionen | Modellgröße | Mehrsprachig? | 
|---|---|---|---|---|
| Nanonets-OCR2-3B | Strukturiertes Markdown mit semantischem Tagging (plus HTML-Tabellen) | Bildunterschriften, Signatur- & Wasserzeichen-Extraktion, Checkboxen, Flowcharts, Handschrifterkennung | 4B | ✅ (Englisch, Chinesisch, Französisch, Arabisch u.a.) | 
| PaddleOCR-VL | Markdown, JSON, HTML-Tabellen und -Diagramme | Handschrifterkennung, alte Dokumente, Prompting, Tabellen & Diagramme zu HTML, Bilder extrahieren & einfügen | 0.9B | ✅ (109 Sprachen) | 
| dots.ocr | Markdown, JSON | Grounding, Bilder extrahieren & einfügen, Handschrifterkennung | 3B | ✅ (Details nicht verfügbar) | 
| OlmOCR | Markdown, HTML, LaTeX | Grounding, optimiert für große Batch-Verarbeitung | 8B | ❎ (Nur Englisch) | 
| Granite-Docling-258M | DocTags | Prompt-basierter Aufgabenwechsel, Element-Lokalisierung mit Location-Tokens, Rich Output | 258M | ✅ (Englisch, Japanisch, Arabisch, Chinesisch) | 
| DeepSeek-OCR | Markdown + HTML | Visuelles Verständnis, Diagramme, Tabellen, Handschrifterkennung, speichereffizient | 3B | ✅ (Fast 100 Sprachen) | 
Die Auswahl des "besten" Modells ist anwendungsfallspezifisch. Es gibt keine Universallösung, da unterschiedliche Probleme unterschiedliche Anforderungen stellen. Bei der Bewertung sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:
Um die Leistung verschiedener Modelle zu vergleichen, sind Benchmarks unerlässlich:
OmniDocBenchmark: Dieser weit verbreitete Benchmark zeichnet sich durch seine Vielfalt an Dokumenttypen (Bücher, Zeitschriften, Lehrbücher) und seine gut definierten Bewertungskriterien aus. Er akzeptiert Tabellen in HTML- und Markdown-Formaten und bewertet die Lesereihenfolge mithilfe eines neuartigen Matching-Algorithmus.
OlmOCR-Bench: Dieser Benchmark behandelt die Bewertung als eine Reihe von Unit-Tests, beispielsweise durch die Überprüfung von Beziehungen zwischen ausgewählten Tabellenzellen. Er nutzt PDFs aus öffentlichen Quellen und ist besonders erfolgreich bei der Bewertung englischsprachiger Dokumente.
CC-OCR (Multilingual): Obwohl aufgrund geringerer Dokumentenqualität und -vielfalt weniger bevorzugt, ist CC-OCR der einzige Benchmark, der eine Bewertung über Englisch und Chinesisch hinaus bietet und somit für mehrsprachige Anwendungen relevant ist.
Es ist ratsam, einen eigenen Datensatz mit repräsentativen Beispielen für den jeweiligen Aufgabenbereich zu erstellen und verschiedene Modelle zu testen, da die Leistung je nach Dokumenttyp und Sprache stark variieren kann.
Offene OCR-Modelle sind oft kostengünstiger im Betrieb als proprietäre Lösungen, insbesondere bei größeren Skalen. Die meisten Modelle sind relativ klein (zwischen 3B und 7B Parametern), einige sogar unter 1B Parametern (z.B. PaddleOCR-VL). Die Kosten hängen jedoch auch von der Verfügbarkeit optimierter Implementierungen und Inferencing-Frameworks ab. Modelle wie OlmOCR und DeepSeek-OCR bieten optimierte Implementierungen für Batch-Verarbeitung, was die Kosten pro Seite erheblich senken kann. Durch den Einsatz quantisierter Versionen der Modelle können die Kosten weiter reduziert werden, sofern die Anwendungsfälle dies zulassen.
Die Verfügbarkeit offener Trainings- und Evaluierungsdatensätze ist entscheidend für die Weiterentwicklung von OCR-Modellen. Trotz des Anstiegs offener Modelle fehlt es oft an entsprechenden Datensätzen. Ausnahmen wie AllenAIs olmOCR-mix-0225 haben jedoch bereits zur Entwicklung zahlreicher Modelle beigetragen. Potenzielle Ansätze zur Erstellung neuer Datensätze umfassen:
isl_synthetic_ocr)Für die Ausführung offener OCR-Modelle stehen verschiedene Tools und Methoden zur Verfügung, sowohl lokal als auch remote.
Die meisten modernen Modelle unterstützen vLLM und Hugging Face Transformers für die lokale Inferenz. Für eine einfache lokale Ausführung mit vLLM kann ein Befehl wie vllm serve nanonets/Nanonets-OCR2-3B verwendet werden, gefolgt von einer Abfrage über einen OpenAI-Client. Die Hugging Face Transformers-Bibliothek bietet standardisierte Modelldefinitionen für einfaches Inferencing und Fine-Tuning. Für Apple Silicon-Geräte ist MLX-VLM eine optimierte Open-Source-Lösung, die auf MLX aufbaut und auch quantisierte Modelle unterstützt.
Inference Endpoints für Managed Deployment: Dienste wie Hugging Face Inference Endpoints ermöglichen die Bereitstellung von OCR-Modellen in einer vollständig verwalteten Umgebung mit GPU-Beschleunigung, Auto-Skalierung und Monitoring. Dies erspart die manuelle Verwaltung der Infrastruktur und ist über die Modell-Repositorys oder direkt über die Inference Endpoints-Oberfläche konfigurierbar.
Hugging Face Jobs für Batch-Inferenz: Für Anwendungen, die eine effiziente Batch-Inferenz über Tausende von Bildern erfordern, bietet sich der Offline-Inferenzmodus von vLLM an. Hugging Face Jobs stellt vorgefertigte OCR-Skripte (z.B. uv-scripts/ocr) bereit, die die Batch-Verarbeitung auf beliebigen Datensätzen ohne eigene GPU ermöglichen. Diese Skripte verarbeiten Bilder, fügen OCR-Ergebnisse als Markdown-Spalte hinzu und können den aktualisierten Datensatz in den Hub hochladen.
Die Integration offener OCR-Modelle in umfassendere Dokumenten-KI-Pipelines eröffnet erweiterte Möglichkeiten:
Visual Document Retrievers ermöglichen es, die relevantesten Dokumente basierend auf einer Textabfrage zu finden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Retrievern suchen diese Modelle direkt in PDF-Stapeln. Sie können auch in multimodale RAG-Pipelines (Retrieval-Augmented Generation) integriert werden, indem sie mit einem Vision-Language-Modell kombiniert werden. Es gibt sowohl Single-Vector- als auch Multi-Vector-Modelle, die sich in Speichereffizienz und Leistung unterscheiden.
Für Aufgaben, die das Beantworten von Fragen basierend auf Dokumenten erfordern, können Vision-Language-Modelle genutzt werden, die Dokumentenaufgaben in ihren Trainingsdatensätzen hatten. Anstatt Dokumente in reinen Text umzuwandeln und diesen an ein LLM weiterzugeben, ist es effektiver, das Dokument und die Abfrage direkt einem fortgeschrittenen Vision-Language-Modell (z.B. Qwen3-VL) zuzuführen. Dies stellt sicher, dass komplexe Layouts, Diagramme und visuelle Kontexte nicht verloren gehen.
Die Nutzung offener Modelle zur Optimierung von OCR-Pipelines bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Dokumentenverarbeitung erheblich zu verbessern. Durch die Kombination von Kosteneffizienz, Flexibilität und fortschrittlichen multimodalen Fähigkeiten können diese Modelle weit über die traditionelle Texterkennung hinausgehen. Die sorgfältige Auswahl des passenden Modells, die Berücksichtigung von Benchmarks und Kosteneffizienz sowie die Integration in umfassendere KI-Workflows sind entscheidend für den Erfolg. Mit den verfügbaren Tools und Frameworks ist die Implementierung sowohl lokal als auch in der Cloud zugänglich, was die Transformation von unstrukturierten Dokumenten in wertvolle, handlungsrelevante Erkenntnisse ermöglicht.
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