KI für Ihr Unternehmen – Jetzt Demo buchen

Neubewertung der Intelligenz: Menschliche und tierische kognitive Fähigkeiten im Vergleich

Kategorien:
No items found.
Freigegeben:
October 31, 2025

KI sauber im Unternehmen integrieren: Der 5-Schritte-Plan

Von der ersten Idee bis zur voll integrierten KI-Lösung – strukturiert, sicher und mit messbarem Erfolg

1
🎯

Strategie & Zieldefinition

Wir analysieren Ihre Geschäftsprozesse und identifizieren konkrete Use Cases mit dem höchsten ROI-Potenzial.

✓ Messbare KPIs definiert

2
🛡️

Daten & DSGVO-Compliance

Vollständige Datenschutz-Analyse und Implementierung sicherer Datenverarbeitungsprozesse nach EU-Standards.

✓ 100% DSGVO-konform

3
⚙️

Technologie- & Tool-Auswahl

Maßgeschneiderte Auswahl der optimalen KI-Lösung – von Azure OpenAI bis zu Open-Source-Alternativen.

✓ Beste Lösung für Ihren Fall

4
🚀

Pilotprojekt & Integration

Schneller Proof of Concept mit nahtloser Integration in Ihre bestehende IT-Infrastruktur und Workflows.

✓ Ergebnisse in 4-6 Wochen

5
👥

Skalierung & Team-Schulung

Unternehmensweiter Rollout mit umfassenden Schulungen für maximale Akzeptanz und Produktivität.

✓ Ihr Team wird KI-fit

Inhaltsverzeichnis

    mindverse studio – Ihre Plattform für digitale Effizienz

    Optimieren Sie Prozesse, automatisieren Sie Workflows und fördern Sie Zusammenarbeit – alles an einem Ort.
    Mehr über Mindverse Studio erfahren

    Das Wichtigste in Kürze

    • Die menschliche Intelligenz wird zunehmend in Relation zur kognitiven Leistungsfähigkeit von Tieren neu bewertet.
    • Forschungsergebnisse zeigen, dass viele tierische Spezies über komplexe kognitive Fähigkeiten verfügen, die lange unterschätzt wurden.
    • Der Anthropozentrismus, die Sicht des Menschen als Mittelpunkt der Realität, erschwert oft ein objektives Verständnis tierischer Intelligenz.
    • Der Begriff "Intelligenz" ist komplex und sollte nicht ausschließlich an menschlichen Maßstäben gemessen werden; "kognitive Fähigkeiten" ist oft präziser.
    • Die Fähigkeit zur "Theory of Mind" wird nicht mehr als exklusiv menschlich betrachtet, da auch einige Tierarten sie zeigen.

    Die Revision des Intelligenzbegriffs: Mensch und Tier im Vergleich

    Die Diskussion um Intelligenz hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Erweiterung erfahren. Während technologiegetriebene Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) das Potenzial menschenähnlicher Maschinen in den Vordergrund rücken, lenken neue Forschungsergebnisse den Blick verstärkt auf die kognitiven Fähigkeiten im Tierreich. Diese Entwicklungen fordern eine Neubewertung der traditionellen Annahme menschlicher intellektueller Überlegenheit.

    Die Grenzen anthropozentrischer Betrachtung

    Die menschliche Perspektive war historisch oft von einem Anthropozentrismus geprägt, der den Menschen als das Maß aller Dinge und als Krönung der Evolution verstand. Diese Sichtweise führte dazu, dass tierische Intelligenz primär an menschlichen Maßstäben gemessen und häufig unterschätzt wurde. Die Vergleichende Psychologie und die Verhaltensforschung haben jedoch in den letzten Jahrzehnten eine Fülle von Beispielen geliefert, die diese Annahmen hinterfragen.

    Ein zentrales Problem bei der Bewertung tierischer Intelligenz liegt in der Konzeption von Intelligenztests. Diese sind oft darauf ausgelegt, menschliche Fähigkeiten zu messen und spiegeln daher nicht die spezifischen evolutionären Anpassungen wider, die für das Überleben einer Tierart in ihrer ökologischen Nische entscheidend sind. So mag ein Schimpanse Schwierigkeiten haben, eine menschliche Zeigegeste zu deuten – eine Fähigkeit, die für Hunde aufgrund ihrer langen Koexistenz mit dem Menschen relevanter ist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Schimpanse weniger intelligent ist, sondern dass seine kognitiven Fähigkeiten auf andere Herausforderungen optimiert sind.

    Verblüffende kognitive Leistungen im Tierreich

    Aktuelle Studien und Beobachtungen dokumentieren eine Bandbreite komplexer Fähigkeiten bei diversen Tierarten:

    • Problemlösung und Werkzeuggebrauch: Australische Kakadus demonstrieren komplexe Problemlösungsstrategien, indem sie mehrstufige Abläufe beherrschen, um Wasserspender zu bedienen und dieses Wissen an Artgenossen weiterzugeben. Schimpansen sind bekannt für die Herstellung und den Gebrauch von Werkzeugen, wie Speeren für die Jagd.
    • Abstraktes Denken und statistisches Urteilsvermögen: Giraffen können statistische Wahrscheinlichkeiten einschätzen, indem sie bevorzugtes Futter basierend auf dessen relativer Menge in Behältern auswählen. Diese Fähigkeit, abstrakte Konzepte zu erfassen, wurde zuvor eher Primaten und menschlichen Kindern zugeschrieben.
    • Gedächtnis und Planung: Schimpansen wie Ayumu zeigen ein außergewöhnliches Arbeitsgedächtnis, das dem von Menschen in bestimmten Aufgaben überlegen ist. Kiefernhäher und Sumpfmeisen können sich über Monate hinweg an Hunderte von Verstecken für Futter erinnern.
    • Soziale Kognition und Empathie: Ratten empfinden Mitleid mit Artgenossen, Fledermäuse pflegen Freundschaften, und Schweine zeigen komplexes Sozialverhalten, Kooperation und Mitgefühl. Auch die Fähigkeit, die Perspektive anderer zu verstehen (Theory of Mind), wurde bei Schimpansen und Hunden nachgewiesen. Schimpansen können beispielsweise erkennen, was ein Artgenosse sehen kann, und ihr Verhalten entsprechend anpassen. Hunde wiederum können die Aufmerksamkeit des Menschen interpretieren, um etwa verbotenes Futter zu entwenden, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.
    • Emotionen und Persönlichkeit: Tiere besitzen nicht nur grundlegende Emotionen, sondern auch individuelle Persönlichkeiten und Temperamente. Dies wurde bei Säugetieren wie Hunden beobachtet, aber auch bei Insekten wie Blattkäfern, die unterschiedliche Grade an Neugier und Risikobereitschaft zeigen.
    • Sinneswahrnehmung und Zeitverständnis: Der Geruchssinn von Hunden ermöglicht es ihnen nicht nur, die Gegenwart zu beurteilen, sondern auch Rückschlüsse auf die Vergangenheit zu ziehen und zukünftige Ereignisse vorauszusehen, indem sie Geruchsspuren interpretieren. Dies verdeutlicht, dass Tiere die Welt auf Weisen wahrnehmen, die für den Menschen nur schwer vorstellbar sind.

    Intelligenz als Spektrum, nicht als Leiter

    Der Biologe Frans de Waal argumentiert in seinem Werk "Are We Smart Enough to Know How Smart Animals Are?", dass Intelligenz nicht als eine lineare Leiter, an deren Spitze der Mensch steht, sondern eher als ein vielverzweigter Busch zu verstehen ist. Jede Art hat kognitive Fähigkeiten entwickelt, die für ihr spezifisches Überleben und ihre Umwelt optimiert sind. Die menschliche Intelligenz ist demnach eine von vielen Formen der Intelligenz, nicht zwingend eine höherwertige. Juliane Bräuer, eine Vergleichende Psychologin, bevorzugt den Begriff "kognitive Fähigkeiten", da "Intelligenz" oft an menschlichen Intelligenztests gemessen wird, die die Vielfalt tierischer Denkweisen nicht erfassen können.

    Die Erkenntnis, dass Tiere in bestimmten kognitiven Bereichen dem Menschen überlegen sein können – sei es in der räumlichen Orientierung, der Geruchserkennung oder sogar der Geduld bei der Belohnungsaufschiebung – rüttelt an der Vorstellung einer exklusiven menschlichen Überlegenheit. Der afrikanische Graupapagei Griffith, der gelernt hat, auf eine sofortige Belohnung zu verzichten, um später eine bevorzugte Belohnung zu erhalten, zeigt eine Selbstbeherrschung, die der von menschlichen Kindern ähnelt.

    Implikationen für das menschliche Selbstverständnis und die Ethik

    Diese neuen Erkenntnisse haben weitreichende Implikationen für das menschliche Selbstverständnis und das Verhältnis zu anderen Lebewesen. Die traditionelle Rechtfertigung der menschlichen Dominanz über das Tierreich, basierend auf intellektueller Überlegenheit, wird zunehmend brüchig. Die Frage, ob und inwieweit Tiere ein Bewusstsein oder ein inneres Erleben haben, ist zentral für ethische Debatten, insbesondere im Kontext von Tierhaltung und Tierschutz.

    Die Verhaltensforschung legt nahe, dass wir über unser Verhältnis zu Tieren neu nachdenken müssen. Ein respektvollerer Umgang mit allen Mitgeschöpfen, der ihre individuellen Bedürfnisse und kognitiven Fähigkeiten anerkennt, wird immer relevanter. Dies betrifft nicht nur den Umgang mit Haustieren oder bedrohten Arten, sondern auch die Haltung von Nutztieren und die Gestaltung von Zoos.

    Die Auseinandersetzung mit der Intelligenz von Tieren kann auch dazu beitragen, die Grenzen des menschlichen Geistes zu erkennen. Anstatt nach außerirdischen Intelligenzen Ausschau zu halten, könnten wir die Vielfalt der Intelligenzformen direkt auf unserem Planeten entdecken und von ihnen lernen. Dies könnte zu einem tieferen Verständnis der Welt und unserer Rolle darin führen.

    Fazit

    Die Forschung der letzten Jahre hat das Bild tierischer Intelligenz grundlegend verändert. Es zeigt sich, dass die kognitiven Fähigkeiten im Tierreich weitaus komplexer und vielfältiger sind, als lange angenommen. Die menschliche Intelligenz ist in diesem Kontext nicht als isolierte Spitze einer Hierarchie zu sehen, sondern als eine spezifische Ausprägung innerhalb eines breiten Spektrums kognitiver Leistungen. Diese Erkenntnisse erfordern eine kritische Selbstreflexion und eine Neubewertung unseres Verhältnisses zu allen Lebewesen auf diesem Planeten.

    ***

    Bibliography

    • Bräuer, J. et al.: Old and new approaches to animal cognition: There Is not »one cognition«. J Intell 8, 2020.
    • Bräuer, J., Blasi, D.: Dogs display owner-specific expectations based on olfaction. Scientific Reports 11, 2021.
    • de Waal, F.: Are We Smart Enough to Know How Smart Animals Are? W. W. Norton & Company, 2016.
    • Godfrey-Smith, P.: Other Minds: The Octopus, the Sea, and the Deep Origins of Consciousness. Farrar, Straus and Giroux, 2016.
    • Gregg, J.: If Nietzsche Were a Narwhal. Little, Brown and Company, 2022.
    • Hare, B. et al.: Chimpanzees know what conspecifics do and do not see. Animal Behaviour 59, 2000.
    • Kaminski, J. et al.: Chimpanzees know what others know, but not what they believe. Cognition 109, 2008.
    • Kirsch, A.: Intelligenz: Werden Menschen jemals verstehen, wie Tiere denken? freitag.de, 2023.
    • Langer, F.: Warum wir über unser Verhältnis zu Tieren ganz neu nachdenken müssen. GEO.de, 2024.
    • Nagel, T.: What Is It Like to Be a Bat? The Philosophical Review 83(4), 1974.
    • Ostojić, L. et al.: Are owners' reports of their dogs' »guilty look« influenced by the dogs' action and evidence of the misdeed? Behavioural Processes 111, 2015.
    • Stieler, W.: Tierische vs. menschliche Intelligenz: Sind wir wirklich so überlegen, wie wir denken? t3n.de, 2025.
    • Yong, E.: An Immense World: How Animal Senses Reveal the Hidden Realms Around Us. Random House, 2022.

    Artikel jetzt als Podcast anhören

    Kunden die uns vertrauen:
    Arise Health logoArise Health logoThe Paak logoThe Paak logoOE logo2020INC logoEphicient logo
    und viele weitere mehr!

    Bereit für den nächsten Schritt?

    Das Expertenteam von Mindverse freut sich darauf, Ihnen zu helfen.
    Herzlichen Dank! Deine Nachricht ist eingegangen!
    Oops! Du hast wohl was vergessen, versuche es nochmal.

    🚀 Neugierig auf Mindverse Studio?

    Lernen Sie in nur 30 Minuten kennen, wie Ihr Team mit KI mehr erreichen kann – live und persönlich.

    🚀 Demo jetzt buchen