Die Früherkennung von Herzinfarkten ist entscheidend für die erfolgreiche Behandlung und kann Leben retten. Ein neuartiger Chip, entwickelt von Forscher:innen der University of Mississippi, verspricht genau das. Durch die Kombination von Künstlicher Intelligenz (KI) und der Fast Fourier Transformation (FFT), einer etablierten mathematischen Methode zur Signalanalyse, analysiert der Chip EKG-Daten in Echtzeit und erkennt mit einer beeindruckenden Genauigkeit von 92,41 Prozent Anzeichen eines drohenden Infarkts.
Im Gegensatz zu vielen aktuellen Wearables, die EKG-Daten erst später in der Cloud oder über Apps auswerten, arbeitet der neue Chip direkt am Körper und benötigt keine Datenverbindung. Diese lokale Verarbeitung ermöglicht eine sofortige Analyse und Warnung im Notfall. Der Zeitgewinn kann bei einem Herzinfarkt lebensrettend sein. Während bereits existierende Geräte wie die Apple Watch ebenfalls EKGs aufzeichnen können, dürfen sie aufgrund regulatorischer Hürden keine Herzinfarktdiagnose stellen. Die strengen Zulassungsbestimmungen medizinischer Produkte, beispielsweise durch die FDA in den USA, erfordern höchste Genauigkeit, um Fehldiagnosen zu vermeiden.
Trotz des vielversprechenden Ansatzes stehen vor der Markteinführung des Chips noch einige Herausforderungen. Obwohl bereits klein und energieeffizient, sind weitere Entwicklungsschritte in den Bereichen Hardware-Design, Software-Optimierung und klinischer Validierung notwendig. Umfassende Studien müssen die Zuverlässigkeit und Effektivität des Chips belegen und sowohl Fehlalarme als auch übersehene Notfälle minimieren. Erst nach erfolgreichem Abschluss dieser Studien kann der Chip in einem zugelassenen Medizinprodukt eingesetzt werden.
Die hohe Erkennungsrate des Chips basiert auf dem Zusammenspiel von FFT und einem künstlichen neuronalen Netzwerk. Die FFT analysiert die EKG-Daten und extrahiert relevante Merkmale. Das neuronale Netzwerk klassifiziert diese Merkmale und erkennt gefährliche Muster im Herzrhythmus schneller und effizienter als herkömmliche Methoden.
Das Forschungsteam unter der Leitung von Professor Kasem Khalil sieht in der Kombination von KI und Datenanalyse ein großes Potenzial, das über die Herzinfarkterkennung hinausgeht. Die Technologie könnte auch bei der Diagnose anderer Erkrankungen wie Epilepsie, Demenz und weiteren neurologischen Leiden Anwendung finden. Professor Khalil betont das Ziel, "schnellere und effizientere Wege zu finden, um die Erkennung von Krankheiten voranzutreiben".
Bis zur Markteinführung eines KI-Wearables mit integriertem Herzinfarktdetektor wird noch einige Zeit vergehen. Der Prototyp demonstriert jedoch eindrucksvoll das Potenzial von Edge-KI in der medizinischen Diagnostik und wie diese Technologie in Zukunft Leben retten könnte. Die Kombination aus schneller Datenanalyse, hoher Genauigkeit und Echtzeit-Warnung verspricht eine signifikante Verbesserung der Patientenversorgung im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Bibliographie: - t3n.de. "KI-Chip erkennt Herzinfarkte." 17.05.2025. - t3n.de. "Future Science." - Threads.com. "@t3n_magazin/post/DJwAhDls_G7." - t3n.de. "News." - t3n.de. "Cloud Computing." - eckblick.de. - t3n.de. "News/Page/2." - t3n.de. "Sitemap_news.xml." - pc-service-reutlingen.de. "Impressum."