Die zunehmende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) in verschiedenen Branchen wirft die Frage auf, wer die Leistung dieser Systeme effektiv bewerten kann. Traditionell lag diese Aufgabe in den Händen von Data Scientists mit fundierten Kenntnissen in Statistik und Machine Learning. Doch angesichts des wachsenden Bedarfs an KI-Evaluierungen stellt sich die Frage, ob auch Nicht-Data-Scientists diese Aufgabe übernehmen können. Die Antwort ist komplexer als ein einfaches "Ja" oder "Nein".
Data Scientists spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Bewertung von KI-Systemen. Ihr tiefes Verständnis von Algorithmen, Datenstrukturen und statistischen Methoden ermöglicht es ihnen, die Leistung von KI-Modellen präzise zu messen und zu analysieren. Sie können komplexe Metriken interpretieren, potenzielle Fehlerquellen identifizieren und Verbesserungsvorschläge ableiten. Insbesondere bei der Entwicklung neuer KI-Modelle oder der Anpassung bestehender Modelle an spezifische Anwendungsfälle ist ihre Expertise unerlässlich.
Ein gängiger Ansatz zur KI-Evaluierung ist der Analyse-Messungs-Verbesserungs-Zyklus. Dieser iterative Prozess beginnt mit der Analyse der Anforderungen an das KI-System und der Definition der relevanten Metriken. Anschließend werden die Leistung des Systems anhand dieser Metriken gemessen und die Ergebnisse analysiert. Auf Basis dieser Analyse werden Verbesserungen am System vorgenommen, und der Zyklus beginnt von neuem. Dieser systematische Ansatz ermöglicht eine kontinuierliche Optimierung der KI-Leistung.
Auch wenn Data Scientists eine zentrale Rolle in der KI-Evaluierung spielen, können auch Nicht-Data-Scientists wertvolle Beiträge leisten. Mit den richtigen Werkzeugen und Schulungen können sie beispielsweise die Benutzerfreundlichkeit von KI-Systemen testen oder die Qualität der generierten Ergebnisse aus Anwendersicht beurteilen. Insbesondere bei der Bewertung von KI-Systemen im Kontext spezifischer Anwendungsfälle kann ihr Fachwissen aus anderen Bereichen von großem Nutzen sein. So kann beispielsweise ein Mediziner die Leistung eines KI-gestützten Diagnosesystems besser beurteilen als ein Data Scientist ohne medizinische Kenntnisse.
Trotz der Möglichkeiten für Nicht-Data-Scientists gibt es auch Grenzen. Die Interpretation komplexer Metriken oder die Identifizierung von tieferliegenden Problemen im KI-Modell erfordert in der Regel ein tiefes Verständnis von Statistik und Machine Learning. Auch die Entwicklung neuer Evaluierungsmethoden oder die Anpassung bestehender Methoden an spezifische Anwendungsfälle liegt in der Regel im Kompetenzbereich von Data Scientists.
Die Zukunft der KI-Evaluierung wird wahrscheinlich eine Kombination aus Expertise von Data Scientists und Fachwissen aus anderen Bereichen erfordern. Durch die Entwicklung von benutzerfreundlichen Tools und Schulungsprogrammen können Nicht-Data-Scientists verstärkt in den Evaluierungsprozess eingebunden werden. Gleichzeitig bleibt die Expertise von Data Scientists unerlässlich, um die Qualität und Zuverlässigkeit der KI-Systeme sicherzustellen.
Die Frage, ob Nicht-Data-Scientists KI-Evaluierungen durchführen können, lässt sich nicht pauschal beantworten. Während Data Scientists weiterhin eine zentrale Rolle spielen, können auch Nicht-Data-Scientists wertvolle Beiträge leisten, insbesondere in der Anwendungskontext-spezifischen Bewertung. Die Zusammenarbeit zwischen Data Scientists und Fachexperten aus anderen Bereichen wird der Schlüssel zur erfolgreichen Evaluierung und Optimierung von KI-Systemen sein.
Quellen: - https://x.com/HamelHusain/status/1923430808611848468 - https://www.linkedin.com/posts/eugeneyan_a-field-guide-to-rapidly-improving-ai-products-activity-7318076676247035904-4fL4 - https://eugeneyan.com/writing/end-to-end-data-science/