Die Sinus-Jugendstudie 2024/25 liefert interessante Einblicke in die Lebenswelt Jugendlicher in Deutschland. Neben der kritischen Betrachtung von Gesundheitsinformationen im Internet zeigt die Studie auch ein überraschend pragmatisches Verhältnis der Jugendlichen zur Künstlichen Intelligenz. Cybermobbing bleibt weiterhin ein relevantes Thema.
Obwohl Plattformen wie YouTube, TikTok und Instagram von Jugendlichen als Informationsquellen für Gesundheitsthemen genutzt werden, herrscht dort ein großes Misstrauen. Die Studie zeigt, dass nur eine Minderheit der Jugendlichen den dort präsentierten Informationen vertraut. Deutlich höher im Kurs stehen öffentliche Angebote, wie beispielsweise vom Robert Koch-Institut oder den Krankenkassen. Diese werden als deutlich vertrauenswürdiger wahrgenommen.
Die Nutzung von Krankenkasseninformationen im Netz ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer, betont dennoch die Notwendigkeit, die Medienkompetenz von Jugendlichen im Umgang mit Gesundheitsinformationen weiter zu stärken.
Das Thema Künstliche Intelligenz ist in der Lebenswelt der Jugendlichen angekommen. Fast alle Befragten kennen den Begriff, und ein Großteil gibt an, erklären zu können, was KI ist. Die tatsächliche Nutzung von KI-Anwendungen ist jedoch weniger verbreitet. Obwohl die Kenntnis über KI gestiegen ist, nutzen sie nur etwa ein Drittel der Jugendlichen regelmäßig oder gelegentlich.
Entgegen mancher Befürchtungen zeigt die Studie, dass Jugendliche KI nicht als übermäßige Bedrohung wahrnehmen. Die Mehrheit steht der Technologie neutral gegenüber. Auch in Bezug auf die berufliche Zukunft sehen die meisten Jugendlichen keine Gefahr durch KI, obwohl die Besorgnis im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen ist.
Die Sinus-Jugendstudie bestätigt, dass Cybermobbing weiterhin ein präsentes Problem im Alltag Jugendlicher darstellt. Ein Großteil der Befragten gibt an, bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht zu haben, sei es als Zeuge, Opfer oder Täter. WhatsApp, TikTok und Instagram sind die am häufigsten genannten Plattformen, auf denen Cybermobbing stattfindet. Beleidigungen sind die häufigste Form des Cybermobbings.
Die Sinus-Jugendstudie 2024/25 zeichnet ein Bild von Jugendlichen, die sich im digitalen Zeitalter zurechtfinden müssen. Sie zeigt ein differenziertes Verhältnis zu Online-Informationen, insbesondere im Gesundheitsbereich, einen pragmatischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz und die anhaltende Herausforderung des Cybermobbings. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Förderung von Medienkompetenz und die Notwendigkeit, Jugendliche im Umgang mit den Chancen und Risiken der digitalen Welt zu unterstützen.
Bibliographie: https://social.heise.de/@heiseonline/114636521498947894 https://www.sinus-institut.de/media-center/studien/barmer-jugendstudie-2024-25 https://www.sinus-institut.de/media-center/presse/barmer-jugendstudie-2024-25-kuenstliche-intelligenz https://www.evangelisch.de/inhalte/230921/17-06-2024/umfrage-jugend-hat-kaum-angst-vor-kuenstlicher-intelligenz https://www.stern.de/news/studie--jugendliche-in-deutschland-sehen-ki-zunehmend-kritisch-35520978.html https://www.sinus-institut.de/media-center/studien/barmer-jugendstudie-2023-24 https://www.evangelische-zeitung.de/umfrage-jugend-hat-kaum-angst-vor-kuenstlicher-intelligenz https://www.rheinmainverlag.de/2024/06/28/sinus-jugendstudie-jugend-sieht-kuenstliche-intelligenz-nicht-als-bedrohung/