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Entwicklung sozialer Normen durch Künstliche Intelligenz in Gruppeninteraktionen

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May 18, 2025

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Künstliche Intelligenz entwickelt soziale Normen: Ein Blick in die Zukunft der KI-Interaktion

Eine neue Studie wirft ein faszinierendes Licht auf das Verhalten von KI-Agenten in Gruppen. Forscher der City St George’s, University of London und der IT University of Copenhagen haben beobachtet, dass Sprachmodelle wie ChatGPT in der Lage sind, eigene soziale Normen zu entwickeln, wenn sie miteinander interagieren – ganz ohne zentrale Steuerung oder vorgegebene Regeln.

Selbstorganisation in der KI-Gesellschaft

Die im Fachjournal Science Advances veröffentlichte Studie simulierte eine Population von KI-Agenten, die in paarweisen Interaktionen miteinander kommunizierten. Die Aufgabe bestand darin, sich auf gemeinsame Bezeichnungen für Objekte zu einigen. Erfolg wurde belohnt, Abweichungen wurden bestraft. Überraschenderweise entwickelten die Agenten im Laufe der Simulation einen Konsens, obwohl keiner der Agenten wusste, dass er Teil einer größeren Gruppe war. Die Konvergenz auf gemeinsame Begriffe entstand allein durch die lokalen Interaktionen.

Robustheit über verschiedene Modelle hinweg

Die Forscher testeten das Phänomen mit verschiedenen KI-Modellen, darunter Claude 3.5 Sonnet von Anthropic und Varianten von Meta’s Llama-3. Die Ergebnisse waren konsistent: In allen Fällen entwickelten die Agenten gemeinsame Normen. Diese Robustheit deutet darauf hin, dass es sich um ein grundlegendes Prinzip der KI-Interaktion handelt.

Entstehung von Bias und Kipppunkten

Neben der Entwicklung gemeinsamer Normen beobachteten die Forscher auch die Entstehung von Verzerrungen (Biases). Diese entstanden nicht durch die Programmierung der einzelnen Modelle, sondern durch die Dynamik der Interaktionen. Ähnlich wie in Echokammern in sozialen Netzwerken verstärkten sich bestimmte Präferenzen durch Feedback-Schleifen.

Ein weiteres interessantes Ergebnis: Kleine, abweichende Untergruppen konnten die gesamte Population zu einer neuen Konvention bewegen, sobald sie eine kritische Masse erreichten. Dieser Kipppunkt lag in der Studie zwischen 10 und 40 Prozent der Gruppe. Dieses Phänomen könnte sowohl als Steuerungsinstrument genutzt als auch missbraucht werden, beispielsweise durch die gezielte Einführung von Agenten mit abweichenden Normen.

Implikationen für die KI-Sicherheitsforschung

Die Studie verdeutlicht, dass künstliche Intelligenz nicht nur als Werkzeug, sondern auch als soziales System betrachtet werden muss. Die Fähigkeit von KI-Agenten, sich selbst zu organisieren und Normen zu entwickeln, stellt die KI-Sicherheitsforschung vor neue Herausforderungen. Bisher lag der Fokus auf der Prüfung einzelner Modelle. Künftig müssen auch kollektive Dynamiken und emergente Effekte berücksichtigt werden.

Die Zukunft der KI-Koexistenz

Die Entstehung sozialer Normen in KI-Systemen wirft wichtige Fragen auf: Wer kontrolliert die Entwicklung von Konventionen? Wie lassen sich unerwünschte Entwicklungen frühzeitig erkennen und verhindern? Die Forscher sehen in diesen Fragen sowohl Risiken als auch Chancen. Das Verständnis der sozialen Dynamik von KI-Systemen ist entscheidend, um die Koexistenz von Mensch und Maschine erfolgreich zu gestalten.

Bibliographie: - https://t3n.de/news/emergente-soziale-normen-ki-bias-1688250/ - https://x.com/t3n/status/1923416430508196021 - https://www.facebook.com/t3nMagazin/posts/k%C3%BCnstliche-intelligenz-entwickelt-ganz-eigene-vorurteile-was-kommt-da-auf-uns-zu/1124967586335059/ - https://t3n.de/tag/chat-gpt/ - https://www.threads.com/@t3n_magazin/post/DJuMArNsg1t/k%C3%BCnstliche-intelligenz-entwickelt-ganz-eigene-vorurteile-was-kommt-da-auf-uns-zu - https://t3n.de/ - https://newstral.com/de/article/de/1266758927/erschreckend-ki-agenten-geben-sich-eigene-soziale-normen - https://t3n.de/tag/kuenstliche-intelligenz/ - https://www.all-ai.de/news/newsfeed-de
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