In der Welt der Robotik spielt die Geschwindigkeit der Inferenz, also die Geschwindigkeit, mit der ein Modell Vorhersagen treffen kann, eine entscheidende Rolle. Besonders bei Echtzeit-Anwendungen, wie der Steuerung von Robotern, sind lange Verzögerungen inakzeptabel. Während Transformer-basierte Modelle in den letzten Jahren im Bereich Reinforcement Learning (RL) große Fortschritte erzielt haben, stellt ihre langsame Inferenzzeit ein erhebliches Hindernis für den Einsatz in der Robotik dar. Ein vielversprechender Ansatz zur Lösung dieses Problems liegt in der Verwendung rekurrenter neuronaler Netze. Ein aktuelles Forschungspapier stellt ein solches Modell vor: das Large Recurrent Action Model (LRAM).
Schnelle Inferenz durch rekurrente Architekturen
Das LRAM basiert auf der xLSTM-Architektur, einer modernen Variante des Long Short-Term Memory (LSTM) Netzwerks. Rekurrente Netze zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, sequenzielle Daten zu verarbeiten, indem sie Informationen aus vorherigen Zeitschritten speichern und für die Berechnung im aktuellen Zeitschritt verwenden. Im Gegensatz zu Transformern, deren Inferenzzeit quadratisch mit der Sequenzlänge wächst, bieten rekurrente Netze eine lineare Inferenzkomplexität. Dies bedeutet, dass die Berechnungszeit proportional zur Länge der Eingabesequenz ansteigt, was sie für lange Aktionssequenzen in der Robotik besonders attraktiv macht.
xLSTM im Kern des LRAM
Die xLSTM-Architektur ermöglicht eine effiziente Parallelisierung während des Trainings, ähnlich wie bei Transformern, behält aber gleichzeitig die Vorteile der schnellen Inferenz bei. Das LRAM nutzt diese Eigenschaften, um ein leistungsfähiges Aktionsmodell zu erstellen, das für Echtzeit-Anwendungen geeignet ist. Ein weiterer Vorteil von xLSTM ist die natürliche Fähigkeit zur Extrapolation von Sequenzlängen. Das Modell kann also auch mit Sequenzen umgehen, die länger sind als die, mit denen es trainiert wurde, was in der Praxis von großer Bedeutung sein kann.
Experimentelle Ergebnisse und Vergleich mit Transformern
Das Forschungspapier präsentiert Ergebnisse von Experimenten auf 432 Aufgaben aus sechs verschiedenen Bereichen der Robotik. Die Ergebnisse zeigen, dass das LRAM in Bezug auf Leistung und Geschwindigkeit mit Transformer-basierten Modellen konkurrieren kann. In vielen Fällen erreicht das LRAM vergleichbare oder sogar bessere Ergebnisse bei deutlich schnellerer Inferenz. Dies unterstreicht das Potenzial rekurrenter Architekturen wie xLSTM für den Einsatz in der Robotik.
Mindverse und die Zukunft der KI in der Robotik
Die Entwicklung von Modellen wie dem LRAM ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer effizienteren und leistungsfähigeren KI für Roboteranwendungen. Unternehmen wie Mindverse, die sich auf die Entwicklung von KI-Lösungen spezialisiert haben, können von diesen Fortschritten profitieren und ihren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anbieten, die den Anforderungen der Robotik gerecht werden. Von Chatbots und Sprachassistenten bis hin zu KI-Suchmaschinen und Wissenssystemen – die Möglichkeiten der KI in der Robotik sind vielfältig und vielversprechend. Die schnelle Inferenz von Modellen wie dem LRAM eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Robotern, die in der Lage sind, in Echtzeit auf komplexe und dynamische Umgebungen zu reagieren.
LRAM und die Herausforderungen der Robotik
Die Robotik stellt die KI vor eine Reihe von Herausforderungen, darunter die Verarbeitung von Sensordaten, die Planung von Aktionen und die Interaktion mit der physischen Welt. Das LRAM adressiert einige dieser Herausforderungen, indem es eine schnelle und effiziente Inferenz ermöglicht. Dies ist besonders wichtig für Aufgaben, die eine schnelle Reaktionszeit erfordern, wie z.B. die Navigation in unstrukturierten Umgebungen oder die Manipulation von Objekten.
Ausblick
Die Forschung im Bereich der KI für die Robotik schreitet rasant voran. Modelle wie das LRAM zeigen, dass rekurrente Architekturen eine vielversprechende Alternative zu Transformern darstellen, insbesondere wenn es um Echtzeit-Anwendungen geht. Zukünftige Forschung könnte sich auf die weitere Verbesserung der Leistung und Effizienz rekurrenter Modelle konzentrieren, sowie auf die Integration von multimodalen Daten, wie z.B. Bild- und Sensordaten, um die Fähigkeiten von Robotern in komplexen Umgebungen weiter zu verbessern.
Bibliographie:
https://openreview.net/forum?id=rAOIQHP7j1
https://openreview.net/pdf/cd99ca5c7fe173dbb756c89eb225c57942c8d958.pdf
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https://github.com/dair-ai/ML-Papers-of-the-Week
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https://ras.papercept.net/conferences/conferences/ICRA24/program/ICRA24_ContentListWeb_3.html
https://www.linkedin.com/posts/uspto_see-the-future-at-the-uspto-activity-7183810772785897472-_cBx
https://www.user.tu-berlin.de/mtoussai/publications/