Der US-amerikanische Multimillionär Bryan Johnson, bekannt für seine intensiven Bemühungen im Bereich Langlebigkeit, hat eine Bewegung namens "Don't Die" ins Leben gerufen. Was zunächst als persönliches Motto und Unternehmensphilosophie begann, entwickelt sich nun in Richtung einer religiösen Gemeinschaft. Johnson, der Millionen in die Erforschung von Anti-Aging-Methoden investiert, sieht in "Don't Die" mehr als nur einen Lebensstil – er sieht darin eine Antwort auf die existenzielle Bedrohung durch Künstliche Intelligenz.
Johnson argumentiert, die Menschheit stehe vor einem "Ereignishorizont" im Bereich der KI-Entwicklung. Eine Superintelligenz, die sich der menschlichen Kontrolle entzieht, stelle eine ernsthafte Gefahr dar. "Don't Die" soll daher nicht nur den menschlichen Körper optimieren, sondern auch die KI-Entwicklung in eine Richtung lenken, die das menschliche Überleben sichert. Ironischerweise vertraut Johnson selbst stark auf KI und Algorithmen, um seine Gesundheitsdaten zu analysieren und seinen Lebensstil zu optimieren.
Die Transformation von "Don't Die" von einem persönlichen Projekt zu einer Bewegung mit religiösen Zügen wirft Fragen auf. Johnson selbst vergleicht seine Initiative mit historischen Beispielen wie Buddha oder Mohammed, aber auch mit modernen Phänomenen wie Bitcoin. Er betont die Notwendigkeit eines starken organisatorischen Rahmens, um die "Don't Die"-Ideologie zu verbreiten und die Menschheit auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Die Frage nach der konkreten Ausgestaltung dieser "Religion" bleibt jedoch offen.
Ein zentraler Aspekt von "Don't Die" ist die Beziehung zum eigenen Körper. In den Treffen der "Don't Die"-Familie, die Johnson als Pilotprojekt gestartet hat, entschuldigen sich die Teilnehmer bei ihrem Körper für schädliches Verhalten. Diese Praxis soll die Verbindung zwischen Körper und Geist stärken und ein neues Bewusstsein für die eigene Gesundheit schaffen. Die Idee, den Körper als Gott zu betrachten, wird ebenfalls diskutiert, wobei Johnson betont, dass dies nicht im Widerspruch zu anderen religiösen Überzeugungen stehen müsse. "Don’t Die" verstehe sich als Ergänzung und nicht als Ersatz bestehender Religionen.
Die Rolle der KI in "Don't Die" ist ambivalent. Einerseits sieht Johnson in KI ein unverzichtbares Werkzeug zur Optimierung des menschlichen Körpers und zur Bewältigung komplexer Probleme. Andererseits befürchtet er die unkontrollierte Entwicklung einer Superintelligenz. Die Herausforderung besteht darin, KI-Systeme mit Werten auszustatten, die das menschliche Leben schützen und fördern. Wie dies konkret umgesetzt werden kann, ist Gegenstand laufender Diskussionen mit KI-Forschern.
Johnson verfolgt ambitionierte Ziele. Er möchte "Don't Die" innerhalb der nächsten 18 Monate zur einflussreichsten Ideologie der Welt machen. Ob ihm dies gelingt, bleibt abzuwarten. Die Bewegung steht noch am Anfang und muss sich in einem komplexen gesellschaftlichen Umfeld behaupten. Die Kombination aus Langlebigkeitsforschung, KI-Ethik und religiösen Elementen macht "Don't Die" zu einem ungewöhnlichen und kontroversen Phänomen, das in den kommenden Jahren sicherlich für Diskussionen sorgen wird.
Quellen: - https://t3n.de/news/koerper-gott-us-multimillionaer-religion-langlebigkeit-1686073/ - https://t3n.de/tag/future-science/ - https://t3n.de/ - https://t3n.de/tag/kuenstliche-intelligenz/ - https://tech-blogs.de/2025/05/12/unser-koerper-ist-gott-us-multimillionaer-bryan-johnson-startet-religion-zur-langlebigkeit/ - https://t3n.de/news/ - https://t3n.de/archive/26-01-2025/ - https://www.heise.de/ - https://t3n.de/tag/facebook/ - https://t3n.de/tag/innovation/