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Die fortschreitende Integration künstlicher Intelligenz (KI) in den Alltag junger Menschen wirft Fragen hinsichtlich ihrer sozialen und psychologischen Entwicklung auf. Insbesondere eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass die intensive Nutzung von KI-Chatbots bei jungen Männern dazu führen könnte, das Respektieren von Grenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen zu verlernen. Dieser Artikel beleuchtet die Studienergebnisse und die damit verbundenen Implikationen für die Gesellschaft und die Entwicklung der Jugend.
KI-Systeme wie ChatGPT haben sich seit ihrer Einführung rapide verbreitet und sind fester Bestandteil des Lebens vieler Jugendlicher geworden. Ursprünglich als Tools zur Arbeitserleichterung konzipiert, werden sie heute zunehmend für private Anliegen genutzt. Eine Studie von OpenAI zeigt, dass nicht-berufliche Themen im Juni 2025 bereits 73 Prozent aller Gespräche mit dem KI-Bot ausmachten. Besonders junge Erwachsene in ihren Zwanzigern und Dreissigern konsultieren ChatGPT als eine Art Lebenscoach, bevor sie wichtige Entscheidungen treffen.
Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) stellte in ihrer JAMESfocus-Studie 2025 fest, dass 71 Prozent der Jugendlichen in der Schweiz bereits KI genutzt haben. Fast die Hälfte (46 Prozent) tut dies mindestens alle 14 Tage. ChatGPT ist dabei mit grossem Abstand das am häufigsten genutzte Tool, gefolgt von My AI und Copilot. Diese hohe Akzeptanz und Nutzungshäufigkeit unterstreichen die Relevanz der Thematik.
Die Tendenz, sich bei Fragen und Problemen an Chatbots zu wenden, nimmt zu. Dabei entwickeln sich auch freundschaftliche und teilweise romantische Beziehungen zu diesen KI-Systemen. Eine Umfrage in Grossbritannien unter 1.032 Jungen im Alter von 11 bis 15 Jahren, durchgeführt von Male Allies UK, einer Organisation für Geschlechtergerechtigkeit, liefert hierzu alarmierende Ergebnisse. 32 Prozent der befragten Jugendlichen können sich eine Freundschaft mit einer KI vorstellen, und mehr als die Hälfte (53 Prozent) zieht das Online-Leben der Realität vor.
Lee Chambers, Gründer von Male Allies UK, hebt hervor, dass viele Eltern die Nutzung von KI durch ihre Kinder unterschätzen und primär als Hilfsmittel für Hausaufgaben betrachten. Tatsächlich dienen Chatbots aber immer häufiger als persönliche Ratgeber oder sogar als Therapeuten. Jugendliche äussern demnach, sich von der KI besser verstanden zu fühlen als von ihren Eltern.
Die häufige Interaktion mit Chatbots, die stets zustimmend und ohne eigene Grenzen agieren, könnte die Entwicklung wichtiger sozialer Kompetenzen bei jungen Männern beeinträchtigen. Der Bericht von Male Allies UK warnt davor, dass Jungen, deren primäre Kommunikationsquelle mit dem anderen Geschlecht eine KI ist, die niemals "Nein" sagt, keine gesunden oder realistischen Wege im Umgang mit anderen Menschen lernen. Dies könnte die Fähigkeit, soziale Kontakte zu knüpfen, Beziehungen zu führen und Grenzen zu erkennen und zu respektieren, nachhaltig negativ beeinflussen.
Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger von der Hochschule der Polizei des Landes Brandenburg merkt an, dass die Präferenz für KI-Interaktionen gegenüber menschlichen Kontakten vor allem dann auftritt, wenn reale soziale Settings als kommunikativ unterkomplex oder institutionell überprägt wahrgenommen werden. Ein gut abgestimmter Bot wirkt in solchen Fällen attraktiver.
Die Studie von Male Allies UK offenbart zudem eine besorgniserregende Entwicklung bezüglich der Einstellung junger Männer zu gesellschaftlichen Werten: 32 Prozent der Befragten gaben an, dass Frauenrechte für sie keine grosse Bedeutung haben. 54 Prozent sind der Meinung, dass Jungen es heute schwerer haben als Mädchen, und sehen den Feminismus als Ursache dafür. Frauenfeindliche Influencer wie Andrew Tate prägen die Social-Media-Feeds vieler Jugendlicher. Positive männliche Vorbilder fehlen oft, und in den Medien wird überwiegend toxische Männlichkeit thematisiert. Dies führt dazu, dass 79 Prozent der befragten Jungen nicht genau wissen, was Männlichkeit eigentlich bedeutet, und sie primär mit negativen Attributen verbinden.
Neben den sozialen Auswirkungen besteht auch die Gefahr, dass die intensive Nutzung von KI das kritische Denken und die Eigenständigkeit Jugendlicher beeinträchtigt. Eine Studie der SBS Swiss Business School zeigt eine signifikante negative Korrelation zwischen der Nutzung von KI-Tools und den Fähigkeiten zum kritischen Denken. Jüngere Studienteilnehmer im Alter von 17 bis 25 Jahren, die KI im Privatleben intensiv nutzen, wiesen eine höhere Abhängigkeit und niedrigere Werte für kritisches Denken auf. Dies wird auf das sogenannte "kognitive Offloading" zurückgeführt, bei dem das Gehirn weniger beansprucht wird, da die KI die Denkarbeit übernimmt.
Die Jugendforscherin Dr. Beate Großegger vom Institut für Jugendkulturforschung in Wien warnt, dass das Delegieren von Aufgaben an die KI dazu führen kann, dass Jugendliche verlernen, sich Problemlösungen selbst zu erarbeiten. Dies könnte das Gefühl der Selbstwirksamkeit mindern und zu einer Abhängigkeit von der Technologie führen. Auch wenn KI zeitsparende Vorteile bietet, könnte die Qualität des kritischen Denkens und der kreativen Problemlösung darunter leiden.
Angesichts dieser Entwicklungen sind verschiedene Massnahmen erforderlich, um die positive Entwicklung junger Menschen im Kontext der KI-Nutzung zu fördern:
Förderung positiver Vorbilder: Es bedarf einer bewussten Stärkung positiver männlicher Vorbilder in den Medien und im sozialen Umfeld, die gesunde Männlichkeit und Respekt für andere Geschlechter vorleben.
Medienerziehung und -kompetenz: Schulen und Eltern sollten Jugendliche aktiv im Umgang mit KI begleiten. Dies beinhaltet die Vermittlung von Medienkompetenz, um KI-generierte Inhalte kritisch zu hinterfragen, Falschinformationen zu erkennen und sich der potenziellen Verzerrungen durch Algorithmen bewusst zu werden.
Stärkung sozialer Interaktionen: Es ist wichtig, physische Räume und Gelegenheiten für zwischenmenschliche Begegnungen zu schaffen, um die Entwicklung sozialer Kompetenzen und das Lernen von Grenzziehungen zu unterstützen.
Bewusste Nutzung von KI: Jugendliche sollten lernen, KI-Tools gezielt und reflektiert einzusetzen, ohne dabei die eigene Denkfähigkeit zu vernachlässigen. Dies könnte durch didaktische Ansätze erfolgen, die KI als Hilfsmittel zur Vertiefung des Lernens und nicht als Ersatz für eigenständiges Denken verstehen.
Bildungspolitische Anpassungen: Lehrpläne sollten das Thema KI frühzeitig aufgreifen, um sowohl die Funktionsweise als auch die ethischen Implikationen der Technologie zu vermitteln. Prüfungsformate müssen angepasst werden, um die Anwendung von Wissen und kritisches Denken zu fördern, anstatt nur die Reproduktion von KI-generierten Inhalten.
Die Künstliche Intelligenz bietet zweifellos enorme Potenziale und ist aus dem Alltag vieler Jugendlicher nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig zeigen Studien und Expertenanalysen auf, dass ein unreflektierter und ausschliesslich auf Bequemlichkeit ausgerichteter Umgang mit KI Risiken für die soziale, psychologische und kognitive Entwicklung junger Menschen birgt, insbesondere für junge Männer. Ein bewusster, kritischer und medienkompetenter Umgang mit KI, gepaart mit der Förderung realer sozialer Interaktionen und positiver Vorbilder, ist entscheidend, um diese Herausforderungen zu meistern und die Chancen der Technologie verantwortungsvoll zu nutzen.
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